Akers ist nicht nachtragend

28.06.1991

Sebastian Trauerwein Information Resources Manager

John F. Akers hat erneut vorgeführt, wie verantwortungsbewußt er mit der Sprache umgehen kann: "IBM begrüßt es, daß Wang sich für die Systeme AS/400, PS/2 und RS/6000 als passende Lösungen für seine Kunden entschlossen hat." Mit diesen Worten, dafür verbürgt sich ein Pressetext, erklärte der IBM-Chef was er von dem Marketing-Abkommen mit Wang hält. Über die Konsequenzen, die sich daraus für das Beschaffungsverhalten der Anwender ergeben, wurde noch nicht ausreichend nachgedacht, findet Trauerwein. Bisher entschieden sich doch viele für IBM, weil sie an der Überlebensfähigkeit der Nicht-IBM-Hersteller zweifelten. Dieses Argument gilt nicht länger. Wenn selbst Erzrivalen der IBM vor dem Dahinscheiden verfügen, daß Mother Blue alles erbt, dann stellt die Wahl des DV-Lieferanten kein Risiko mehr dar, im Gegenteil: DV/Org.-Chefs, die sich in Rechtfertigungsnot sahen, weil sie den Verführungskünsten der falschen Hersteller erlegen waren, wird jetzt die Gewißheit zuteil, nichts Unrechtes getan zu haben. Akers ist nicht nachtragend. Ob ihm wohl klar ist, daß er damit indirekt die Guten bestraft? Trauerwein fragt mit Recht: Lohnt es sich eigentlich noch, IBM-treu zu sein?