Akers den Amerikanern

28.02.1992

Sebastian Trauerwein

Information Resources Manager

Angenehme Überraschung für John Akers: Dem IBM-Boß sollen die Jahresbezüge um 40 Prozent gekürzt werden - das wäre in Zeiten der Hochkonjunktur ein Schlag ins Gesicht, aber da Big Blue erstmals in der Firmengeschichte einen dicken Verlust gemacht hat, kann er froh sein, nichts zurückzahlen zu müssen. Trauerwein hat lange überlegt, ob er den Satz, der in bezug auf Akers' Reaktion pure Spekulation ist, so stehenlassen soll. Die Idee, das Einkommen von der Leistung abhängig zu machen, hat so gar nichts Amerikanisches an sich. Wenn Brian Laudrup, der Dribbelkünstler in Diensten des FC Bayern München, Derartiges für sich und seine Mannschaftskameraden fordert, dann weiß man aber auch: Der Däne hat insgeheim bereits ein Angebot aus Italien. Und Akers? Soll der etwa Vizepräsident von Olivetti werden, berichtspflichtig an Carlo De Benedetti? So nämlich würde sich der Ivrea-Mann die Fortsetzung der Geschichte vorstellen. Nein, halten wir uns an die Tatsachen: John Akers bleibt in Armonk, schon um seinen Mitarbeitern vorzuleben, wie man mit einem schmalen Gehalt auskommen kann. Denn natürlich wird gerade unten gekürzt. Und das ist dann wieder ganz amerikanisch.