IBM will AT-Auslieferungen kräftig erhöhen

Akers beschwört ein solides Wachstum

17.05.1985

ATLANTA (vwd) - Aller Wahrscheinlichkeit nach werde die Computer-lndustrie in den 90er Jahren zu der größten in der Welt werden, sagte John F. Akers, Präsident und Chief Executive der IBM auf der Hauptversammlung des Konzerns.

Laut den Vorhersagen sei anzunehmen, daß die Einnahmen der Elektronikbranche sich weiterhin alle fünf bis sechs Jahre verdoppeln werden. Damit würde im nächsten Jahrzehnt eine Billion Dollar Umsatz erreicht werden. 1985 dürfte sich der Umsatz 300 Milliarden Dollar nähern.

Nach Schätzungen Akers wird Big Blue Mitte der 90er Jahre das Vierfache des Umsatzes von 1984 (45,94 Milliarden Dollar) erzielen. Offensichtlich auf die Vielzahl von inkompatiblen IBM-Computersystemen anspielend, betonte der IBM-Boß, daß der Konzern es als Herausforderung ansehe, eine Integration innerhalb der Produktlinie zu erreichen.

1985 könne DM mit einem soliden Wachstum bei Umsätzen und Erträgen rechnen. Der weltweite, Auftragseingang sei ermutigend, fuhr Akers fort. Im ersten Quartal 1985 mußte IBM im Vorjahresvergleich einen Rückgang des Ertrags um 18 Prozent auf 986 Millionen Dollar hin nehmen, obwohl der Umsatzerlös um zwei Prozent auf 9,77 Milliarden Dollar gestiegen war. Trotz dieses Rückschlages bei den Erträgen könne man aber positiv in die Zukunft sehen, da bei den Auslieferungen 1985 mit einer deutlichen Zunahme, gerechnet würde.

Mit dieser Entwicklung sei nach Angaben von Akers insbesondere im zweiten Halbjahr zu rechnen. Bisher habe man in den 80er Jahren mit dem Wachstum der Industrie Schritt halten können und aufgrund der Unternehmensplanung sei man in der Lage, sich dem Wachstum weiterhin anzupassen. Seiner Meinung nach seien die Aussichten für IBM noch nie so glänzend gewesen wie gerade jetzt.

Es ließen sich keine Anzeichen für eine Rezession in der Computerindustrie erkennen, erklärte Akers. Allerdings würde vereinzelt, von einer Pause in der Aufwärtsbewegung gesprochen. Die Aussichten für das zweite Quartal seien zwar noch usicher, bei dem neuen Mikrocomputer PC/AT könne IBM jedoch mit einer kräftigen Erhöhung der Auslieferungen rechnen. Insgesamt werde der Umsatz voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 1985 kräftig zunehmen. Die Dezentralisierung des Managements wird nach Angaben Akers fortgesetzt.