Ajax-Entwicklung erobert Eclipse

11.07.2006
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Bernhard Steppan arbeitet als IT-Chefarchitekt bei DB Systel GmbH (Deutsche Bahn) in Frankfurt am Main. Er hat 100+ Artikel und zahlreiche Bücher über C++ und Java verfasst. Er betreibt mehrere Blogs, unter anderem http://steppan.net, http://artouro.org und http://tourbine.com

Wird die Rich Ajax Platform von der Eclipse Foundation angenommen, hat Innoopract vor, als Basis einen Teil der Web-Bibliothek WWW Widget Toolkit in das neue Open-Source-Projekt einzubringen. Das bedeutet, dass ein kleiner Teil der W4T-Bibliothek weiterhin kommerziell bleiben wird. Betroffen davon sind zum Beispiel die Rendering Kits, die für die korrekte Darstellung der erzeugten HTML-Seiten sorgen. Für die Open-Source-Version ist laut Innoopract geplant, lediglich Firefox und den Internet Explorer zu unterstützen.

Visuelle Web-Entwicklung

Ebenfalls nicht zur Veröffentlichung als Open Source bestimmt ist der größte Teil der speziellen Entwicklungswerkzeuge für RAP, das "W4T Eclipse" von Innoopract. W4T Eclipse besteht im Wesentlichen aus einem GUI-Builder, einer neuen Eclipse-Perspektive und einem Deployment-Werkzeug. Mit Hilfe des GUI-Builders kann der Programmierer die Oberfläche seiner RAP-Web-Anwendung visuell im Wysiwyg-Modus gestalten, Widgets von einer Komponentenpalette ziehen und das Layout in einer Voransicht ohne Compiler-Lauf überprüfen.

Google Web Toolkit versus RAP

Google stellte kürzlich eine Ajax-Bibliothek mit der Bezeichnung "Google Web Toolkit" (GWT) vor, die einige Parallelen zur Rich Ajax Platform von Innoopract aufweist. Wie bei RAP besteht die Oberfläche der Web-Anwendung vollständig aus Java-Klassen, die sich problemlos in einer IDE wie Eclipse debuggen lassen. Ansonsten sind die Unterschiede gravierend. Zum Beispiel ist eine GWT-Anwendung nach einem eigenen Programmiermodell und nicht nach dem Eclipse-Muster aufgebaut. Sie lässt sich daher auch nicht ohne Zusatzaufwand in Plug-ins zerlegen.