Microsoft fordert Adobe heraus

AIR versus Silverlight

08.04.2011
Von 
Diego Wyllie hat Wirtschaftsinformatik an der TU München studiert und verbringt als Softwareentwickler und Fachautor viel Zeit mit Schreiben – entweder Programmcode für Web- und Mobile-Anwendungen oder Fachartikel rund um Softwarethemen.

Trennung von Code und Design

Da es bei RIAs vor allem um beeindruckende Applikationsoberflächen, effiziente Datenvisualisierungen und reichhaltige Interaktionsmöglichkeiten geht, bietet Microsoft mit der "Microsoft-Expression”-Suite professionelle Designer-Werkzeuge an, die das Entwerfen, Erstellen und Testen grafischer Benutzeroberflächen für beliebig komplexe RIAs vereinfachen sollen. Hier setzt man auf ein bewährtes Programmiermodell, das von der Firma NeXTStep, die Steve Jobs in den 90er Jahren gegründet hat, erfunden wurde und heute auch die Grundlage für Apples Cocoa- und Adobes Flex-Framework bildet.

Dabei findet eine strikte Trennung vom Code und Design statt. Designer können die ansprechenden Benutzeroberflächen, durch die sich Silverlight- und AIR-Anwendungen in gleichem Maß auszeichnen, bequem mithilfe von grafischen Gestaltungs-Tools erstellen. Steuer- und Bedienelemente lassen sich einfach per Drag and Drop in die Anwendungsoberflächen hinzufügen und pixelgenau positionieren. Die Eigenschaften der UI-Komponenten sind ebenfalls leicht editierbar, ohne Code schreiben zu müssen. Zudem können Animationen und Objekt-Transformationen (Skalieren, Rotieren, etc.) visuell erstellt und Multimedia-Dateien wie Audio und Video nahtlos integriert werden. Unter Verwendung einer deklarativen, auf XML basierenden Sprache werden das erstellte Layout und das gewünschte Verhalten der Benutzeroberflächen definiert. Bei Silverlight heißt diese Beschreibungssprache Xaml (Extensible Application Markup Language), bei Flex nennt sie sich Mxml. Beide Konzepte sollen dazu führen, dass sich die Zusammenarbeit zwischen Designern und Entwicklern verbessert und effizientere Arbeitsprozesse möglich werden. (ue)