Der Markt für Integrationssoftware

AIM schlägt Kapriolen

11.10.2006

Zu hohes Wachstumstempo

Nicht mithalten mit diesem Wachstumstempo konnten dagegen Anbieter wie SAP, Tibco, Seeburger und Fujitsu-Siemens. Das deutsch-japanische Joint Venture legte beim Umsatz um 23 Prozent auf 27,8 Millionen Dollar zu. Mit einem Marktanteil von 6,3 rutschte das Gemeinschaftsunternehmen vom Treppchen und besetzt den vierten Platz. SAP konnte seinen AIM-Umsatz zwar um 30 Prozent von acht auf 10,4 Millionen Dollar ausbauen, verlor aber mit einem Anteil von lediglich 2,4 Prozent (Vorjahr 2,3 Prozent) zwei Ränge und übernahm im Gartner-Ranking die rote Laterne.

Auch die Integrationsspezialisten konnten vom allgemeinen Boom nur wenig profitieren. Der deutsche Anbieter Seeburger verbesserte seine Einnahmen zwar von 11,3 auf 16,3 Millionen Dollar. Der daraus resultierende Marktanteil von 3,7 Prozent reichte indes wie im Vorjahr nur für Platz sechs. Tibco beklagte als einziges Unternehmen unter den Top Ten rückläufige AIM-Lizenzumsätze in Deutschland. Die Einnahmen reduzierten sich von 15,5 auf 14,1 Prozent. Auch der Marktanteil ging von 4,4 auf 3,2 Prozent zurück. Unter dem Strich blieb Tibco 2005 Rang sieben, zwei Plätze schlechter als ein Jahr zuvor. Neu in der Gartner-Rangliste für den deutschen AIM-Markt tauchten im vergangenen Jahr Sun Microsystems (Platz neun) und Atos Origin (Platz acht) auf. Dafür rutschten die Software AG und Borland, die die Marktforscher 2004 noch auf Rang neun und zehn geführt hatten, aus den Top Ten hinaus.

Die etablierten Anbieter bekommen das AIM-Geschäft immer stärker in den Griff. So sicherten sich die zehn größten Anbieter im vergangenen Jahr 87,5 Prozent des Gesamtumsatzes. Ein Jahr zuvor lag ihr Anteil noch bei 74,4 Prozent, und 2003 kamen sie auf gerade einmal 63,7 Prozent. Ein Grund dafür ist aus Sicht der Analysten die größer werdende strategische Bedeutung des Themas Integration für die Anwender. Gerade in Applikationsprojekten rücke die Frage nach der zugrunde liegenden Integrationsplattform immer mehr in den Vordergrund. Vor diesem Hintergrund spielten offenbar Name, Größe und Renommee des Softwareanbieters eine immer wichtigere Rolle.