Entwicklung

Agilität - die sanfte Revolution

20.05.2013
Von Jutta Eckstein

Produktivität ist relativ

Manchmal hört man das Argument, dass durch den Einsatz einer agilen Vorgehensweise ein Entwicklungsteam wesentlich produktiver wird, als wenn es eine andere Vorgehensweise verfolgen würde. Das kann durchaus der Fall sein, muss aber nicht. Agile Entwicklung verlangt von einem Team, dass es häufig ein lauffähiges System liefert. Diese Häufigkeit wird über die Iterationen definiert, die eine Zeitspanne von einer bis vier Wochen umfassen. Das lauffähige System wird über die Benutzbarkeit durch den Kunden definiert. Das heißt: Dadurch, dass alle zwei Wochen ein lauffähiges benutzbares System zur Verfügung gestellt wird, maximiert ein agiles Team den Geschäftswert für den Kunden.

Folglich kann ein Kunde die Entscheidung treffen, mit dem System früher als geplant in Produktion zu gehen. Das bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass das Projekt als Ganzes, also die Gesamtfunktionalität, früher fertig ist als mit einer anderen Vorgehensweise. Im Gegenteil: Die frühe Markteinführung einiger Funktionalitäten kann auch Mehraufwand verursachen, da man ab diesem Moment rückwärtskompatibel sein muss.