Unix-Rechner treten gegen Wintel an

Aggressives Preismodell für Compaqs neue Alpha-Server

16.04.1999
MÜNCHEN (CW) - Compaq bringt zwei neue Alpha-Server für das Einsteiger- und Mittelklasse-Segment auf den Markt. Günstige Preise, drei verfügbare Betriebssysteme und eine neue Version von Tru 64 Unix sollen den Absatz der Server fördern.

Das Einsteigermodell "DS10" ist als Abteilungs-Server ausgelegt und mit einem 21264-Alpha-Prozessor ausgerüstet, der mit 466 Megahertz getaktet wird. Die Midrange-Variante "ES40" bietet Platz für bis zu vier CPUs mit eine Taktrate von 500 Megahertz. Laut Herstellerangaben soll der ES40-Server in einer Ausbaustufe mit einem Prozessor, 512 MB Hauptspeicher, 4 MB Cache und einer 4-GB-Festplatte 24000 Dollar kosten.

Der Preis für den DS10-Server steht noch nicht fest. Er wird sich aber in einem Bereich um 10000 Dollar bewegen. Beide Systeme werden wahlweise mit Open VMS, Tru 64 Unix oder Red Hat Linux ausgeliefert. Die Compaq-Betriebssysteme Unix und VMS kosten jeweils 2500 Dollar. Damit liegen die neuen Alpha-Maschinen im Preisbereich handelsüblicher Wintel-Server.

In Kürze wird Compaq zudem eine neue Version 5.0 des Unix-Derivats Tru 64 (früher Digital Unix) für die Alpha-Plattform ankündigen. Zu den erweiterten Funktionen zählt die Unterstützung von bis zu 28 GB Hauptspeicher, 10 TB Massenspeicher und eine verbesserte I/O-Leistung. Passend zum Betriebssystem wird Compaq auch eine neue Version 5.0 der Cluster-Software "Tru Cluster" herausbringen, die Funktionen wie ein Single System Image, verbessertes Management und ein neues Cluster-Dateisystem unterstützt. Tru Cluster kostet rund 1500 Dollar.

Die Alpha-Company will ihr Linux-Engagement verstärken. Die C- und Fortran-Entwicklungsumgebungen und -Bibliotheken von Tru 64 werden auf Linux portiert. Im Gegenzug sollen die Standard-Bibliotheken von Linux in Tru 64 eingebettet werden, so daß Linux-Anwendungen direkt unter Tru 64 ausgeführt werden können.