Agfa: Tutor und Test bürgen für Seminarqualität

04.11.2004
Von 
Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.
Wie lassen sich Lernerfolg und Kosten von Weiterbildung in ein günstiges Verhältnis stellen? Agfa probierte es mit einem dreimonatigen Englischkurs auf der Basis eines Blended-Learning-Konzeptes.

Der unabhängige Test of English for International Communication (Toeic) bietet nicht nur einen offiziellen Referenzrahmen zur Bestimmung von Sprachkenntnissen, sondern macht auch eine einfache Rechnung auf: Eine Stunde Fremdsprachentraining in Seminarveranstaltungen erhöht nach Angaben der Toeic-betreiber die Sprachkompetenz um einen Punkt auf der von ihnen verwendeten 1000-Punkte-Skala.

Zusammen mit seinem Bildungspartner und Bayer Industry Services versuchte es Agfa daher mit einer Mischung aus Präsenz- und Online-Kursen. Heraus kam eine durchschnittliche Verbesserung um rund 50 Toeic-Punkte bei 25 Stunden Training und damit wesentlich mehr als bei einem reinen Präsenztraining.

Für den Leiter der Fortbildung München, Thomas-Michael Paulick, war die Flexibilität der neuen Lernmethode gegenüber dem klassischen Seminarlernen ausschlaggebend: "Jeder Mitarbeiter kann das Web-basierende Training unabhängig von Ort und Zeit am Arbeitsplatz, zu Hause oder während einer Dienstreise praktizieren. Der Einstieg ist auch Einzelpersonen jederzeit sofort möglich, Wartezeiten auf Seminare entfallen."

Das Prinzip "Jedem das Gleiche" nützt wenig, da gerade das Fremdsprachentraining auf den Kenntnisstand jedes einzelnen Teilnehmers eingehen muss. Gleichzeitig soll aber ein für die unternehmensweite Personalentwicklung verbindliches Qualifizierungs-Modell aus einem Guss umgesetzt werden. Agfa legte konzernweite Standards fest, ließ aber die Teilnehmer auch außerhalb der Präsenztrainings kontinuierlich individuell von Online-Tutoren betreuen.

Ziel des Englischkurses (corporate language training = clt.net) ist, jeden Lerner individuell zu fördern. Damit Vorkenntnisse genau bestimmt wurden, absolvierte jeder Teilnehmer im Firmen-Intranet einen Online-Test und wurde einer bestimmten persönlichen Kompetenzstufe zugeordnet. In der Einführungsveranstaltung machte ein Trainer die Teilnehmer mit dem technischen wie inhaltlichen Ablauf vertraut, dann begann das Selbststudium mit der Sprachlernsoftware im Intranet. Alle drei Wochen fand Präsenzunterricht mit einem aus England stammenden Trainer statt, so dass die Teilnehmer das bereits alleine Gelernte vertiefen und praktisch anwenden konnten. Bei Fragen mussten die Lerner nicht auf die nächste Präsenzveranstaltung warten: Die erwähnten Online-Tutoren verfolgten über ein Internet-basierendes Learning-Management-System den Fortschritt jedes Einzelnen, halfen gegebenenfalls per Telefon oder E-Mail und sorgten für neue Motivation. Das Seminar brachte die Teilnehmer