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Ärger um Militärauftrag für Fujitsu

09.08.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die japanische Regierung erwägt offenbar, Fujitsu Ltd. künftig von öffentlichen Aufträgen auszuschließen. Grund ist einem Bericht des "Wall Street Journal" zufolge ein Streit, der über die Geheimhaltung von Informationen im Zusammenhang mit einem militärischen Computerprojekt entbrannt ist. Ruchbar geworden war dieser, nachdem Fujitsu bei örtlichen Polizeibehörden Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt hatte. Ein Erpresser drohte damit, vertrauliche Informationen zu veröffentlichen, falls Fujitsu nicht zahlen würde.

Im Zuge der nachfolgenden Ermittlungen fand die Defense Agency heraus, dass Fujitsu im Zuge der Arbeit an dem geheimen Computerprojekt Subunternehmer angeheuert hatte, ohne den Auftraggeber davon in Kenntnis zu setzen. Eine dieser Firmen könnte nun der Erpresser oder zumindest die Quelle der sensiblen Informationen sein. Sollte die Defense Agency Fujitsu mit einem Embargo belegen, drohen dem Konzern erhebliche Umsatzeinbußen - allein im letzten Jahr vergab die Behörde Aufträge im Gesamtvolumen von umgerechnet knapp acht Milliarden Dollar. (tc)