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Ärger um Homeland-Security-Zuschlag für Accenture

11.06.2004

Der Bewilligungsausschuss des US-Repräsentantenhauses hat gestern ein 32-Milliarden-Dollar-Budget für Innere Sicherheit (Homeland Security) verabschiedet. Allerdings mit der Auflage, dass ein bis zu zehn Milliarden Dollar schwerer Auftrag für ein System zur Erfassung von in die USA Reisenden nicht wie geplant an ein Konsortium unter Führung der US-Tochter von Accenture geht. Die Entscheidung fiel laut "Wall Street Journal" mit 35 zu 17 Stimmen.

Den Accenture-Gegner war es ein Dorn im Auge, dass der Konzern sein kaufmännisches Hauptquartier steuersparend auf den Bermudas installiert hat. "Man kann schlecht nach Hause gehen und hart arbeitenden Amerikanern erklären, warum wir einen der größten jemals abgeschlossenen Verträge an eine Firma oder ein Konsortium vergeben, die auf den Bermudas sitzt", erklärte etwa der Repubikaner Don Sherwood (Pennsylvania). Rosa DeLauro, Demokratin aus Connecticut, ergänzte: "Die US-Regierung sollte keine Geschäfte mit denen machen, die alle Vorteile der Staatsbürgerschaft ausnutzen wollen, ohne auch die entsprechenden Pflichten auf sich zu nehmen."

Accenture vertritt die Ansicht, es sei grundsätzlich multinational, sei niemals in den USA angesiedelt gewesen und nun zu Unrecht Opfer eines Steuerstreits. Der Konzern hat ohnehin mächtige Freunde in der republikanischen Mehrheit des Kongresses und hofft, dass er den Deal trotzdem zugesprochen bekommt, bevor das Budget rechtskräftig wird. (tc)