Compaq schiebt die Schuld auf Microsoft

Ärger mit lückenhaftem Ipaq-Update

18.01.2002
MÜNCHEN (CW) - Mit "Pocket PC" 2002 hat Microsoft im Oktober sein neues PDA-Betriebssystem vorgestellt. Das versprochene Upgrade für alte Ipaq-Handhelds lässt entgegen ursprünglichen Zusagen von Microsoft und Compaq einige Zusatzprogramme des neuen Systems vermissen.

Mit der Upgrade-Fähigkeit hat Compaq bisher seine erfolgreichen Ipaq-Pocket-PCs der Serie 31xx und 36xx beworben. Doch dass der Hersteller dieses Versprechen nur halbherzig einhält, mussten nun US-amerikanische Ipaq-Besitzer erfahren. Wie sich nach den ersten ausgelieferten Update-CDs mit Microsofts Pocket PC 2002 herausstellte, fehlen einige Anwendungen, die in den neu vorgestellten PDAs integriert sind: der "MSN Messenger", der "Terminal Services Client", eine Rechtschreibprüfung sowie WAP-Unterstützung im "Internet Explorer". Compaq hat seine Kunden nicht darüber informiert.

Umstritten sind die Gründe, die Microsoft und Compaq für die Einschränkungen angeben. Nach beider Aussage passt die Vollversion nicht in das alte 16-MB-ROM (Read Only Memory), die neuen Pocket PCs verfügen durch die Bank über 32 MB ROM. Deshalb wurden einige Anwendungen ausgelagert, die wie andere Pocket-PC-Programme von Drittanbietern nachträglich im Arbeitsspeicher (RAM) des Rechners installiert werden können. Doch separat sind die Programme bisher nicht erhältlich. Der Messenger und der Terminal Client sollen im ersten Quartal 2002 verfügbar sein. Nach Aussage eines Microsoft-Mitarbeiters seien die Programme zwar im Prinzip fertig, aber noch nicht reif für eine öffentliche Freigabe.

Wenig kundenfreundlich war auch die zeitliche Beschränkung des Upgrade-Programms. Nur bis 31. Dezember konnten Ipaq-Besitzer die Betriebssystem-CD bestellen. Das kostenlose Upgrade wurde nur denjenigen Besitzern gewährt, die zwischen September und November einen alten Ipaq gekauft hatten. (wm)