AEG-Telefunken:\Industriebetriebe leichter zu überwachen

27.03.1981

HANNOVER (pi) - Mit fortschreitender Automatisierung in Industriebetrieben werde eine genaue, schnelle, sichere und eindeutige Überwachung einzelner Vorgänge notwendig. Die entsprechenden Prozeßdaten, wie physikalische Meßgrößen, Betriebszustände und Meldungen, erfaßt das Betriebsdatenerfassungssystem Geadat 82 von AEG-Telefunken und wertet sie aus. Gezeigt wird außerdem ein akustisches Datenerfassungssystem.

Zur übersichtlichen Darstellung von Prozeßdaten entwickelte AEG-Telefunken eigenen Angaben zufolge das System Geadat 82-1 DZ. Der integrierte Mikroprozessor bediene den Speicher- und den EA-Bus. Durch Batteriepuffer bleibe bei Spannungsausfall der Informationsinhalt im Halbleiterspeicher bis zu 30 Tagen erhalten. Das System diene zur Erleichterung der Betriebsüberwachung, zur Störungsanalyse, zum Erkennen von Ursache, Ablauf und Auswirkung von Störungen.

Analyse von Störursachen

Aufgabe des Prozeßüberwachungssystems Geadat 82-4 DZ ist laut Hersteller die exakte Analyse von Störursachen, -ablaufen und -auswirkungen bei Prozeß- oder Betriebsausfällen. Anwendungsschwerpunkte seien Energieerzeugungs- und -verteilanlagen, Walz- und Hüttenwerke, Wasseraufbereitung- und Klärwerkanlagen, Gasverdichterstationen sowie Verkehrsbetriebe.

Das System ist für das zeitfolgerichtige Erfassen und Darstellen der Signale und Informationen ausgelegt, wie es zum Erkennen für die Diagnose und die Analyse kurzzeitig eintretender und verlaufender Änderungen der Betriebszustände durch auftretende Störungen oder Gefahren erforderlich ist.

Mit dem akustischen Datenerfassungssystem ADES ist es gelungen, dem Computer das "Sprechen" und "Hören" beizubringen, meint AEG. ADES bestehe aus einem Spracheingabesystem, das bis zu 600 Worte erkennt, und einem Sprachausgabesystem, das wie in der Version "Karlchen", der automatischen Fahrplanauskunft der Deutschen Bundesbahn, 1500 Worte digital gespeichert hat.

Ein analog gesprochener Text wird nach einem speziellen Analyseprogramm in digitale Daten umgewandelt und in einem Festwertspeicher abgelegt. Eine Steuereinheit kann nun nach Bedarf aus einzelnen Worten, Satzteilen oder ganzen Sätzen einen gewünschten Text zusammenstellen. In einem Sprachsynthetisator, der die Funktion des menschlichen Stimmorgans übernimmt, gewinnt man das analoge Sprachsignal zurück, das vom Sprachausgabegerät mit dem üblichen Fernsprechpegel abgegeben wird. Die Qualität der Sprachausgabe wird deutlich, da man trotz der Umwandlung der menschlichen Sprache in digitale Daten bei der Zurückgewinnung die Charakteristik der Stimme des Sprechenden wiedererkennt.

Die Erkennung des gesprochenen Wortes beruht auf dem Prinzip der Einzelwort-Erkennung mit sprachspezifischen Klassifikatoren. Das Wort wird auf sein Frequenzspektrum hin untersucht sowie Lautstärke und Sprechmelodie ermittelt. Aus diesen Daten entsteht ein Muster, das das Signal möglichst genau beschreibt. Dieses Muster wird nun mit abgespeicherten Mustern, auch Klassen genannt, von maximal 600 Worten verglichen und der ausreichend ähnlichen Klasse zugeordnet und damit das Wort erkannt. In einer "Lernphase" erzeugt jeder Benutzer des Systems "seinen Klassifikator" durch mehrmaliges Nachsprechen des Erkennungsvokabulars. Anschließend wird dieser Klassifikator auf einem Diskettenspeicher permanent gespeichert.

Informationen: AEG-Telefunken, Theodor-Stern-Kai 1, D-6000 Frankfurt 70, Telefon (0611) 600-41 35, Telex 411076

Auf der Messe: Halle 11, Stand 229.