Advanced Micro Devices GmbH: Die amerikanische Muttergesellschaft des Anbieters von Mikroprozessoren will im Forschungsbereich sparen. Der Etat für Entwicklungsprojekte, der nach der Fusion mit Monolithic Memories Inc. auf zehn Millionen Dollar pro Quart

22.01.1988

Advanced Micro Devices GmbH:

Die amerikanische Muttergesellschaft des Anbieters von Mikroprozessoren will im Forschungsbereich sparen. Der Etat für Entwicklungsprojekte, der nach der Fusion mit Monolithic Memories Inc. auf zehn Millionen Dollar pro Quartal oder mehr als ein Viertel des Umsatzes angeschwollen war, soll jetzt drastisch zusammengekürzt werden.

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Asonic Computer Equipment AG:

Axel Schultze, Ex-Geschäftsführer der Computer 2000 in München, hat sich mit einer neuen Firma selbständig gemacht. Seine Asonic Computer Equipment AG sieht sich als VAR-Systemhaus nach amerikanischem Vorbild; für Mehrheitsaktionär Schultze liegt die Zielgruppe des Unternehmens in Anwenderbetrieben mit 50 bis 500 Mitarbeitern, "die keinen eigenen EDV-Stab haben und eine Netzwerkanwendung mit Personalcomputern als EDV-Lösung benötigen,".

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Robert Bosch GmbH:

Der Stuttgarter Elektronikkonzern kann die Anteile der Mannesmann AG an der ANT Nachrichtentechnik GmbH, Backnang, übernehmen und damit die eigene Beteiligung an ANT auf 81,6 Prozent erhöhen. Das Bundeskartellamt in Berlin hat das Zusammenschlußvorhaben nicht untersagt, weil - wie aus dem Amt zu hören war - Bosch auch vor der Übernahme der Mannesmann-Anteile schon weitgehend die unternehmerische Führung bei ANT hatte. - Das französische Engagement der Stuttgarter geht wie geplant über die Bühne. Bosch erwirbt zunächst 35, im Lauf des Jahres wahrscheinlich 80 Prozent der ausgegliederten Telekommunikationsabteilung Von Jeumont-Schneider. Der betroffene Unternehmensbereich setzte 1987 eine Milliarde Francs um.

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Hewlett-Packard Co.:

Nach zwei Jahren des Personalabbaus stellt der amerikanische Computer- und Meßgerätekonzern wieder Mitarbeiter ein - die deutsche Tochter Hewlett-Packard GmbH in Böblingen hat ihre Aktivitäten auf dem Gebiet der Anwendungssoftware organisatorisch zusammengefaßt. Ein Unternehmensbereich arbeitet nur an der Entwicklung von Programmen für interne und externe Anwendungen.

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Hercules Computer Technology:

Der amerikanische Hersteller von Grafik-Boards hat mit Absatzproblemen zu kämpfen. Ihm fehlt der Markt der IBM-PCS; die neuen PS/2-Geräte sind nämlich bereits ab Werk grafikfähig. Das Big-Blue-geschädigte Unternehmen hofft jetzt auf gute Zusammenarbeit mit den Herstellern kompatibler PCs - und mit Apple.

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Loewe Opta GmbH:

Der Btx-Spezialist aus dem oberfränkischen Kronach steigerte im Geschäftsjahr 1987 den Umsatz nur geringfügig von 309 auf 320 Millionen Mark. Der Anteil des Bereichs Bildschirmtext-Produkte stieg von 15 auf knapp 20 Prozent. Die Hälfte des Btx-Geschäfts macht Loewe mit der Bundespost.

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Maier + Partner GmbH:

Das Computer-Fachhandelsunternehmen aus Reutlingen hat rückwirkend zum 1. Januar 1987 mit der Kübler Büro- und Datentechnik GmbH in Stuttgart fusioniert. An der neuen Holding Kübler Maier + Partner GmbH sind beide Unternehmen zu jeweils 47,5 Prozent beteiligt.

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Microsoft Corp.:

IBMs Lieferant von PC-Betriebssystemen zog in einem Fall von Know-how-Abwanderung die Notbremse. Als Microsofts Group Product Marketing Manager für Computersprachen, Rob Dickerson, zu dem kalifornischen Softwarehaus Borland abgewandert war, um dort Vice President of Product Management zu werden, zog MS-Boß Bill Gates vor den Kadi. In einem Vergleich einigten sich die Kontrahenten darauf, daß ein unabhängiger Aufpasser kontrollieren soll, ob der abtrünnige Manager seine bei Microsoft erworbenen Kenntnisse in die Weiterentwicklung des Datenbankprodukts Paradox einfließen läßt. Neun Monate lang darf sich Dickerson nur mit Borlands Sprachen Turbo-Pascal, Turbo-Modula-2 oder Turbo-Prolog befassen.

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Novell Inc.:

Der US-Hersteller von Netzwerkprodukten hat seine Einnahmen im Geschäftsjahr 1987 (31. Oktober) fast verdoppelt. Der Umsatz stieg von 97 auf 183 Millionen Dollar, der Reingewinn kletterte von 11,9 auf 20,3 Millionen Dollar.

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Ungermann-Bass Deutschland:

Die deutsche Tochter des gleichnamigen US-amerikanischen Unternehmens hat ihr Stammkapital auf 80 000 Mark erhöht; nach eigenen Angaben verfügt die Frankfurter Filiale nun über ein Eigenkapital von 2,8 Millionen Mark. - Der Vorstand der Ungermann-Bass Inc. hat einstimmig das Übernahmeangebot von Digital Communications Associates Inc. (DCA) abgelehnt. Daraufhin legte DCA die Pläne vorerst auf Eis.