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Adobe und Symantec machen in Brüssel Druck gegen Vista

21.09.2006
Adobe Systems und Symantec beackern die Kartellwächter in Brüssel, gegen Microsofts kommendes Windows "Vista" vorzugehen, das im November an Firmenkunden ausgeliefert werden soll.

Beide Hersteller sorgen sich, Vista werde ihnen Teile ihres lukrativen Geschäfts abgraben. Im Falle von Adobe geht es um Microsofts Pläne, kostenlose Software in das Betriebssystem zu integrieren, die elektronische Dokumente lesen und erzeugen könne (XML Paper Specification, kurz XPS; ein Konkurrenzprodukt zu Adobes PDF), berichtet das "Wall Street Journal" unter Berufung auf Insider.

Symantec seinerseits will kommende Woche eine Delegation nach Brüssel schicken, um der Presse zu erläutern, auf welche Weise Vista aus Sicht von Symantec Sicherheits-Software von Microsoft-Wettbewerbern behindert. Man reagiere damit auf ähnliche PR-Anstrengungen Microsofts, sagte Symantec-Sprecher Chris Paden.

Im Rahmen eines Meetings am 12. September hatte Microsoft europäischer Generaljustiziar Erich Andersen behauptet, jegliche regulatorisch erzwungene Änderung an Vistas Design können "die Sicherheitsrisiken für europäische Verbraucher erhöhen" und die Gefährdung für Angriffe aus dem Internet steigern, was Symantec bestreitet.

Die EU-Kommissarin Neelie Kroes hatte Microsoft aufgefordert, die neue Version von Windows, das auf über 90 Prozent aller PCs weltweit läuft, nicht so zu designen, dass konkurrierenden Softwarefirmen benachteiligt werden. Die EU hatte Microsoft im Jahr 2004 wegen Monopolmissbrauchs mit früheren Windows-Version zu 497 Millionen Euro Geldstrafe und in diesem Jahr zu weiteren 280,5 Millionen Euro wegen Nichterfüllung von Auflagen aus dem EU-Kartellverfahren verurteilt. Microsoft hat gegen beide Strafen Berufung eingelegt. (tc)