Pagemaker und Photoshop in neuem Outfit

Adobe-Tools bekommen Facelifting verpaßt

21.02.1997

Mit dem zweiten Upgrade von Pagemaker seit der Übernahme von dessen Hersteller Aldus präsentiert sich der neben "Quark Xpress" der Quark Inc. und "Corel Ventura" zum Standard gewordene DTP-Klassiker in einem neuen Outfit. Erwähnenswert in puncto Oberflächenoptimierung ist der sogenannte Pop-up-Indicator, mit dem Anwender das momentan geöffnete Objekt schnell bearbeiten können sollen. Ebenso wurden die Arbeitsmöglichkeiten mit Farben verbessert.

Zu den neuen Funktionen der Version 6.5 gehört unter anderem ein HTML-Export-Tool, mit dem sich Pagemaker-Dokumente als Internet-Seiten nutzen lassen. Darüber hinaus hat sich Adobe mit dem neuen Release zu einem veränderten Konzept für die Erstellung von Grafiken und Texten entschieden: Während Anwender älterer Pagemaker-Versionen Texte oder Grafiken jedesmal separat eingeben mußten, dienen nun Rahmen, die bei Konkurrenzprodukten bereits seit längerem eingesetzt werden, zur Erstellung von Layoutobjekten. Anschließend lassen sich diese Rahmen frei positionieren und mit Grafiken oder Texten füllen. Negativ fällt auf, daß die Rahmen - anders als etwa in Quark Xpress - nur eine Spalte Text oder aber eine einzelne Grafik enthalten dürfen.

Professionelle Anwender, die über Jahre hinweg mit Photoshop vertraut sind und die entsprechenden Tastenkombinationen im Schlaf beherrschen, dürften mit dem neuen Release 4 Probleme bekommen, wohingegen Laien die neuen Features wohl schätzen werden. Rund die Hälfte der Tastenkombinationen von Photoshop 3 für den Schnellstart von Funktionen wurden mit der neuen Version überarbeitet. Zu den erfreulichen Neuerungen gehört eine Option, mit der die Farbe mehrerer, übereinander angeordneter Bildebenen in einem Arbeitsgang korrigiert werden kann. Die unterschiedlichen Filter zum Beispiel zur Schärfenregulierung lassen sich hingegen nicht auf mehreren Ebenen gleichzeitig einsetzen und müssen nach wie vor jeweils auf die einzelnen Layer angewandt werden. Des weiteren erlaubt es das Bildverarbeitungs-Tool erstmals, Hilfsraster einzurichten, die die Positionierung von Objekten erleichtern sollen.