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Adobe plant Fotoportal à la iTunes Music Store

13.02.2004

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Adobe-Systems-CEO Bruce Chizen hat in einem Exklusiv-Interview mit "Computerwire" erklärt, seine Firma erwäge eine Version von Apple iTunes-Service für digitale Bilder. Adobe könne hier seine dominierende Marktposition mit den Anwendungen "Photoshop" und "Illustrator" ausnutzen, um sich neue Umsatzquellen zu erschließen, glaubt Chizen. Vorstellen kann sich der Adobe-Chef etwa Downloads von Stock-Fotos oder Design-Vorlagen aus zuverlässigen Quellen - und natürlich gegen Gebühr.

Solche Angebote ließen sich dann mit Adobes Programmen derart verzahnen, dass Anwender beispielsweise direkt aus der Software heraus Angaben wie die gewünschte Größe, Auflösung, Dateiformat etc. steuern könnten - ein Vorteil gegenüber herkömmlichen Bezugsmethoden.

Bislang sind Adobes Überlegungen aber noch in einem recht frühen Stadium. Es sei beispielsweise noch unklar, sagte Chizen, ob Adobe bei dem Projekt mit anderen Anbietern wie etwa Corbis (der Bildagentur im Besitz von Bill Gates) kooperieren oder versuchen werde, die Sache allein zu stemmen.

Mit seiner neuen "Creative Suite" versucht Adobe erfolgreich (geht man nach den letzten Quartalszahlen), sich stärker als Plattform- denn Anbieter einzelner Anwendungen zu positionieren. Das größte Wachstumspotenzial der Softwarefirma liegt aber wohl im Bereich "ePaper" (PDF/Acrobat), in dem Adobe zunehmend Server-basierende Lösungen für Unternehmen herausbringt. "Das wird ein Zig-Milliarden-Dollar-Geschäft in den kommenden Jahren", glaubt Chizen. Auch wenn Unternehmen bereits Milliarden von Dollar in Dokumenten-Management-Lösungen investiert hätten, seien diese noch nicht so effizient wie sie sein könnten. (tc)