Für rechenintensive Grafikanwendungen

Adobe integriert Grid-Techniken

13.02.2004
MÜNCHEN (CW) - Adobe will eine Grid-fähige Version der Grafikanimationssoftware "After Effects" auf den Markt bringen. Dazu ist geplant, die Professional-Version des Tools mit einem Plug-in des Herstellers Gridiron Software zu bündeln.

Über das Zusatzprogramm wird es möglich, leistungshungrige Prozeduren wie etwa das Berechnen von Rendering-Effekten auf mehrere Computer in einem Netz zu verteilen. Dadurch soll sich die Bearbeitungszeit bis zur Anzeige etwa von Vorschaubildern erheblich verkürzen, verspricht Gord Watts, Vice President of Marketing bei Gridiron. Der Performance-Gewinn in einem über Gigabit Ethernet vernetzten Desktop-Verbund steige linear mit jedem zusätzlich eingeklinkten Rechner.

Adobe bringt damit als einer der ersten Anbieter das bislang hauptsächlich im akademischen und wissenschaftlichen Bereich genutzte Konzept des Grid-Computing auf die Ebene von Desktop-Applikationen. Das als "XLR8" bezeichnete Plug-in nutzt Peer-to-Peer-Technik zur Bündelung der Rechenkapazitäten in einem LAN. Laut Hersteller werden Anwender nicht mit Konfigurations- oder Kontrollaufgaben belastet, das Programm verteile einen Job automatisch über die verfügbaren CPU-Kapazitäten und überwache ihn.

Prototypen stimmen optimistisch

Derzeit dauert die Integration der Grid-Mechanismen allerdings noch an, erste Prototypen und Testergebnisse stimmten jedoch zuversichtlich, so Adobes Produkt-Manager Steve Kilisky. Man habe die Absicht, die Entwicklung mit der nächsten Version von After Effects abzuschließen. Zusatzgebühren für die Grid-Fähigkeit will Adobe voraussichtlich nicht verlangen. Anwender hätten das Recht, für ihre Applikation inklusive Plug-in neben der eigentlichen Workstation zwei weitere CPUs zu nutzen. Wann die neue Ausführung kommen und wie viel sie gegenüber der aktuellen, rund 1000 Dollar teuren Version 6.0 kosten wird, mochte Kilisky allerdings nicht sagen. (lex/ue)