"Creative Cloud"

Adobe führt mit der CS6 Software-Abos ein

23.04.2012
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.

CS6 - breitere Ausrichtung und mehr Performance

Mit der Creative Suite 6 will Adobe den Einsatzbereich seiner Kreativsoftware verbreitern. Der Nutzer soll mit Ideen künftig bereits zu einem frühen Zeitpunkt mobil skizzieren (über neue Touch Apps wie "Proto" und "Debut"), am Desktop ausgestalten, adaptiv auf unterschiedlichsten Geräten darstellen und schlussendlich überall publizieren können. Dank 64-Bit-Unterstützung in mehr Kernanwendungen und der Nutzung von Hardware-Beschleunigung via GPU soll das Arbeiten außerdem zügiger von der Hand gehen.

Auf einen Schlag alle Änderungen und Verbesserungen von 14 teilweise sehr umfangreichen und mächtigen Applikationen zu beschreiben ist an dieser Stelle weder leistbar noch sinnvoll. Adobe selbst hatte Photoshop CS6 mit neuer "Mercury"-Grafik-Engine ja bereits vorab in einer nahezu finalen Beta in seinen Labs für jedermann zum Ausprobieren veröffentlicht und zur Broadcaster-Messe NAB auch schon das Video-fokussierte Production-Paket vor dem Rest der Creative Suite 6 präsentiert.

Auch der "Illustrator" arbeitet ab Version CS6 mit der Mercury-Engine und wurde insbesondere beim Image Tracing und bei der Erzeugung von wiederholbaren Mustern deutlich verbessert. "InDesign" ist zwar weiterhin nur 32-bittig, kann nun aber verschiedene Layouts aus ein und demselben Satz Inhalte erzeugen. Der "Dreamweaver" beherrscht nun flüssige Grid-Layout, mit denen man Webseiten mit Responsive Design (nur ein Code für verschiedene Darstellungen auf unterschiedlich großen Bildschirmen wie Smartphone, Tablet und PC) erstellen kann, und erleichtert das Arbeiten mit CSS3-Transitions.

Im Schnittprogramm "Premiere Pro" wurde die Oberfläche gründlich ausgemistet, "After Effects" haben die Adobe-Entwickler einen "Global Performance Cache" spendiert und die Software damit erheblich beschleunigt, und dank der Übernahme von Iridas hat die Creative Suite 6 mit "SpeedGrade" nun auch ein professionelles Color-Grading-Werkzeug an Bord.

Ab sofort kann man die Creative Suite 6 und Creative-Cloud-Subskriptionen vorbestellen. Verfügbar sein sollen die Lösungen innerhalb der kommenden 30 Tage. Die Touch Apps für iOS- und Android-Tablets muss man vorerst bei iTunes oder Google Play für je rund acht Euro separat erwerben - die App Stores bieten bislang keine technische Möglichkeit, zwischen Creative-Cloud-Abonnenten und anderen Nutzern zu differenzieren. Adobe sucht derzeit noch nach einer praktikablen Möglichkeit, seinen Abo-Kunden die Touch Apps kostenlos bereitzustellen.