Umsatz und Gewinn geben nach

Adobe enttäuscht die Anleger

09.08.2002
MÜNCHEN (CW) - Der Softwarehersteller Adobe Systems hat die Prognosen für das laufende dritte Quartal (Ende: 30. August) korrigiert. An der Börse stürzte die Aktie auf den Stand von Mitte 1999.

Wegen eines unerwartet schwachen Geschäftsverlaufs im Juli hat Adobe die Aktienmärkte vergangene Woche mit einer schlechten Nachricht überrascht und die Erwartungen für den aktuellen Berichtszeitraum reduziert. Der Einbruch erstreckte sich laut einer Firmenmeldung auf alle Segmente und Regionen, wobei vor allem die Niederlassungen in Japan und Europa ihre Ziele nicht erfüllen konnten. Er sei enttäuscht, die Erwartungen angesichts des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds reduzieren zu müssen, äußerte sich Adobes CEO Bruce Chizen zur Entwicklung.

Nach Einschätzung des kalifornischen Unternehmens liegen die Einnahmen im Berichtszeitraum zwischen 270 und 290 Millionen Dollar statt wie geplant zwischen 300 und 320 Millionen Dollar. Die Wallstreet war bislang von etwa 310 Millionen Dollar Umsatz ausgegangen. Auch der Pro-forma-Gewinn vor Sonderposten reduziert sich von 24 bis 27 Cent je Aktie auf 18 bis 23 Prozent. Hier hatten sich die Analysten 25 Cent je Anteilschein versprochen. Die endgültigen Zahlen für das dritte Quartal sollen am 12. September bekannt gegeben werden.

Als Reaktion auf die Schwächephase senkten verschiedene Investmentbanken ihre kurzfristigen Kaufempfehlungen, darunter Merrill Lynch und Goldman Sachs. Anfang vergangener Woche hatte US Bancorp Piper Jaffray das Adobe-Kursziel von 35 auf 30 Dollar reduziert, und bereits einen Monat zuvor hatte Robertson Stevens das Papier von "buy" auf "market perform" herabgestuft. Dies hatte zur Folge, dass die Adobe-Aktie auf den niedrigsten Stand seit Mai 1999 stürzte. Insgesamt fiel der Anteilschein allein am 1. August von rund 24 auf 17 Dollar. (ajf)