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Adobe-Aktie purzelt nach Macromedia-Ankündigung

19.04.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Aktie von Adobe Systems ist im Verlauf des gestrigen Nasdaq-Handelstages um 5,89 Dollar oder 9,7 Prozent auf 54,77 Dollar gefallen, nachdem das Unternehmen vorbörslich angekündigt hatte, seinen Mitbewerber Macromedia für 3,4 Milliarden Dollar in Aktien übernehmen zu wollen. Dagegen legte das Macromedia-Papier um 3,27 Dollar oder 9,8 Prozent auf 36,72 Dollar zu (was das von Adobe gebotene Premium widerspiegelt).

Offenbar sorgten sich Adobes Investoren um mögliche Probleme bei der Integration beider Firmen. In deren Portfolio gibt es zum Teil deutliche Überschneidungen, etwa bei den Vektorgrafikprogrammen "Illustrator" und "Freehand". Adobe-Chef Bruce Chizen sagte, über die Zukunft der überlappenden Produkte habe man noch keine Entscheidung gefällt. Viele Designer nutzten ohnehin die konkurrierenden Anwendungen beider Anbieter. Da es außerdem weiteren starken Wettbewerb gebe, sei es auch unwahrscheinlich, dass die Kartellbehörden das Abstoßen bestimmter Produkte forderten. "Wir sehen da keine Probleme", so Chizen.

Adobe kündigte ferner an, nach Abschluss des Macromedia-Deals (voraussichtlich im Herbst) eigene Aktien im Wert von einer Milliarde Dollar zurückzukaufen. Für das laufende Quartal, das am 3. Juni endet, erwartet die Firma Einnahmen am oberen Ende ihrer bisherigen Prognose von 475 bis 495 Millionen Dollar sowie einen Gewinn "nahe dem oberen Ende" der avisierten Spanne von 51 bis 55 Cent je pro Aktie. Macromedia werde mit seinen Quartalseinnahmen für sein Ende März abgeschlossenes Vierteljahr die bisherige Prognose von 108 bis 113 Millionen Dollar Umsatz übertreffen, hieß es weiter. (tc)