Der Markt für Business-Service-Management

Administrator regelt Datenverkehr

24.09.2008
Von Stefan Ueberhorst

Mit von der Partie: die CMDB

Der Markt hat bereits reagiert: BMC, Computer Associates, Hewlett-Packard und IBM - die Big Four der System-Management-Branche - führen inzwischen eine CMDB im Portfolio. Das Repository avanciert bei allen zur Datendrehscheibe für ein reichhaltiges Lösungsspektrum, das früher im Rahmen eines Framework-Ansatzes verkauft, dann im Sinn von Stand-alone-Produkten modularisiert wurde und nun wieder bevorzugt als Komplettofferte beworben wird. Letzteres gibt Sinn, da über die CMDB eine Integrationstiefe erreicht werden kann, die viel Platz für Mehrwertanwendungen zulässt.

Forrester hat den Markt für IT-Management-Software analysiert und den Umsatzanteil der einzelnen Produktkategorien am Gesamtvolumen bewertet.
Forrester hat den Markt für IT-Management-Software analysiert und den Umsatzanteil der einzelnen Produktkategorien am Gesamtvolumen bewertet.
Foto: Forrester Research

Damit ist der Weg frei für den nächsten logischen Schritt: die Einführung von Automationstechniken, sprich Business-Service-Automation oder IT-Industrialisierung. Prominente Beispiele dieser Marschrichtung sind die mit 1,6 Milliarden Dollar nicht gerade billige Opsware-Übernahme durch Hewlett-Packard und die Einkaufstour von BMC, der die Selbständigkeit von Realops und Bladelogic zum Opfer fiel. Doch es geht um mehr als um klassisches "Run Book Automation", für das die Namen der akquirierten Spezialisten stehen. Die Automatisierung von Low-Level-Prozessen ist zwar wichtig, heißt es bei Forrester, viele Unternehmen suchen jedoch nach einem Weg, über den sich der Wildwuchs der vielen, mittlerweile eher kontraproduktiv nebeneinanderstehenden IT-Management-Produkte in den Griff bekommen lässt. Im weitesten Sinn sei IT-Process-Automation als eine Lösung zu verstehen, die Produkte intelligent miteinander verbindet, Daten aggregiert, um dem Benutzer dann automatisch die von ihm benötigten Informationen zu schicken. Was klassische Automation nicht oder nur rudimentär leistet und was Business-Service-Automation bringen soll, fasst Ralf Horstmann von ComConsult so zusammen: Ressourcenverfügbarkeiten und die Zustände paralleler Prozesse sollte eine BSA-Lösung berücksichtigen können, ebenso sollte sie Prozesse in die Lage versetzen, sich gegenseitig zu beeinflussen, wenn dies aus Effizienzgründen notwendig ist.

Trendthemen wie Business-Service-Management und Business-Service-Automation sowie der anhaltende Druck auf den IT-Betrieb, Kosten zu senken, werden das Einkaufsverhalten der Anwender verändern. Auch wenn viele Unternehmen derzeit noch Produkte als schnelle Reaktion auf ein akutes Problem einführen, in Zukunft fällt den IT-Management-Tools eine deutlich strategischere Rolle zu. Dies hat Einfluss auf den Markt, der laut Forrester-Berechnungen in diesem Jahr ein weltweites Gesamtvolumen (Lizenz- und Wartungsumsätze) von 18 Milliarden Dollar aufweisen wird.