Great Place to Work 2018

Adesso: Zufriedene Mitarbeiter führen zu wirtschaftlichem Erfolg

21.03.2018
Von 
Alexandra Mesmer war bis Juli 2021 Redakteurin der Computerwoche, danach wechselte sie zu dem IT-Dienstleister MaibornWolff, wo sie derzeit als Head of Communications arbeitet.
Erneut hat sich der IT-Dienstleister Adesso als bester ITK-Arbeitgeber in der Größenklasse der Unternehmen mit mehr als 1000 Mitarbeitern durchgesetzt. Für Adesso-Vorstand Christoph Junge kein Zufall, bemühen sich die Dortmunder schon seit Jahren um Teamarbeit und Zusammenhalt in einem Unternehmen, das im vergangenen Jahr so stark wuchs wie nie zuvor.

An jedem Tag des vergangenen Jahres begann im Schnitt mehr als ein neuer Kollege bei adesso, das mittlerweile 1800 Mitarbeiter beschäftigt. Neue Elemente im Portfolio, zusätzliche Großprojekte und Großkunden sowie vor allem neue Standorte waren Versatzstücke dieses großen Wachstums, das Personalvorstand Christoph Junge forderte: So galt es, den bisherigen starken Zusammenhalt auch unter den neuen Dimensionen zu "hegen und pflegen".

Für Junge ist der Zusammenhalt im Unternehmen nichts Selbstverständliches, er braucht Zeit, Raum und viel Kommunikation. So kommen die Mitarbeiter an den Standorten regelmäßig zu Standortfrühstücken und -veranstaltungen zusammen, das ganze Unternehmen geht einmal im Jahr auf eine mehrtägige Seminarreise mit viel Zeit für Unternehmenskultur und Gemeinsamkeit.

Hier geht es zum Firmenportrait von adesso

Der Zusammenhalt bei adesso ergibt sich aus bestimmten Organisationsprinzipien.
Der Zusammenhalt bei adesso ergibt sich aus bestimmten Organisationsprinzipien.
Foto: adesso AG

Softwareentwicklung an zwölf Standorten

Zwei Drittel der Mitarbeiter arbeiten als Softwareentwickler, ein Drittel als Berater. Dass die Entwickler nicht mehr nur in Dortmund und Berlin, sondern an allen zwölf Standorten Anwendungen programmieren können, war für adesso eine bewusste Entscheidung, so Junge: "Die Reisen im Projektgeschäft sind ein sensibles Thema. Wir versuchen zum einen, die Reisetätigkeit durch unsere Vielzahl von Standorten zu minimieren. Zum anderen kann ein Teil der Projektteams oft in den Geschäftsstellen die Grundlagen der Anwendungen entwickeln, während die Kollegen vor Ort beim Kunden im Einsatz sind." In sensiblen Kundenprojekten, etwa bei Banken und Versicherungen, ist dieses Modell aber nicht möglich, da die Kunden darauf bestehen, dass die Software ausschließlich im eigenen Haus entwickelt wird.

Projektleiter feiern Erfolge mit Teams

Dass der Zusammenhalt bleibt, ergibt sich laut Junge auch aus einigen Organisationsprinzipien. So ist adesso nicht nach Standorten, sondern nach Kundensektoren und -themen organisiert, "die alle das Bestreben haben, an so vielen Standorten wie möglich Mitarbeiter und Kunden zu gewinnen. So bilden sich keine Fürstentümer aus."Interne Verrechnungspreise gibt es ebenso wenig wie Ranglisten der erfolgreichsten Bereiche. Statt dessen haben Projektleiter freie Hand, wie sie die Erfolge mit ihren Mitarbeitern feiern. Sind Projekte besonders erfolgreich oder lehrreich, stellen sie die Team- oder Projektleiter an verschiedenen Standorten vor. So haben die Kollegen die Chance, von erfolgreichen Projekten zu lernen."

Christoph Junge ist CFO bei der adesso AG und glaubt, dass man gute Zusammenarbeit zwar fördern, aber nicht anordnen kann.
Christoph Junge ist CFO bei der adesso AG und glaubt, dass man gute Zusammenarbeit zwar fördern, aber nicht anordnen kann.
Foto: Adesso

Junge glaubt nicht daran, dass man gutes Zusammenarbeiten, für das adesso in der anonymen Mitarbeiterumfrage im Great-Place-to-Work-Wettbewerb stets Bestnoten erhält, anordnen oder gar mit Führungsgrundsätzen herbeiwünschen kann. Das Miteinander kann man zwar fördern, aber "am Ende sorgen alle Führungskräfte und jeder Mitarbeiter jeden Tag dafür. Die Zufriedenheit der Mitarbeiter führt auch zu wirtschaftlichem Erfolg, da diese ausstrahlt, und Kunden positiv auf zufriedene Mitarbeiter reagieren" ist Junge überzeugt. Umgekehrt gilt: Der wirtschaftliche Erfolg erlaubt auch Dinge, die für die Zufriedenheit wichtig sind, angefangen von zahlreichen Schulungen über gemeinsame Feiern oder Gewinnbeteiligung der Mitarbeiter bei Zielüberfüllung.

IoT-Labs in München und Dortmund

Das große Wachstum eröffnet vielen Mitarbeitern auch mehr Entwicklungsperspektiven, nicht nur auf Projektebene, sondern auch in der Auseinandersetzung mit Innovationen. So unterhält adesso in München und Dortmund zwei IoT-Labs, in denen die Mitarbeiter schon einmal eine Rennbahn für selbstfahrende Autos aufbauen, um zu testen, ob das deutsche oder das amerikanische Kreuzungssystem mehr Vorteile bringt.

Trotz der großen Zahl der neu eingestellten Mitarbeiter bleibt für Christoph Junge die Personalsuche in der ITK-Branche anstrengend. Adesso dreht hier wie seine Wettbewerber an vielen Rädchen und ist froh, dass auch in diesem Punkt die hohe Zufriedenheit der Mitarbeiter ausstrahlt, so Junge: "Unser erfolgreichster Recruiting-Kanal ist es, wenn Mitarbeiter Mitarbeiter werben. Bei Bewerbern, die unsere Mitarbeiter empfehlen, ist die Einstellungsquote vier Mal so hoch wie bei Bewerbern, die über andere Kanäle auf uns aufmerksam werden."

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