Add-on-Produkte fuer Powerpoint und Freelance Nach Superbase-Verkauf stuerzt sich SPC in den PC-Grafikmarkt

29.07.1994

HONGKONG (IDG) - Die angeschlagene Software Publishing Corp. (SPC), Anbieterin der Praesentationssoftware Harvard Graphics, gibt sich kaempferisch. Nachdem das Windows-Datenbanksystem "Superbase" an die Computer Concepts Corp., Washington, verkauft wurde, will das Unternehmen nun Praesentationsprodukte vermarkten und sich dabei an die Suites von Microsoft und Lotus anhaengen.

Fuer David MacDonald, Vice-President fuer internationale Geschaefte, gab es nur einen Weg aus der Krise: Das Datenbanksystem musste dem staerkeren Geschaeftszweig Praesentationssoftware weichen. "Superbase hat SPC in eine andere Richtung getrieben, es passte nicht in unser neues Konzept", erklaert der Chefstratege.

Statt dessen werde das in Santa Clara, Kalifornien, ansaessige Unternehmen nun das Geschaeft mit Praesentationsgrafik-Software verstaerken. Zusaetzlich zum Hauptprodukt "Harvard Graphics" sollen neue Eigenentwicklungen herausgebracht oder neu erworbene beziehunsgweise lizenzierte Fremdprodukte angeboten werden. Saemtliche Tools seien als Ergaenzung zu marktgaengigen Bueropaketen wie Microsoft Office oder Smartsuite von Lotus Development einsetzbar.

MacDonald ist dabei sehr wohl bewusst, dass die Pakete von Microsoft und Lotus mit Powerpoint oder Freelance jeweils Grafikkomponenten enthalten, die fuer wenig Geld oder sogar umsonst mitgeliefert werden. Fuer SPC komme es daher darauf an, bessere oder zu den Grafikkomponenten der Suites komplementaere Produkte zu liefern.

Zu den ersten Fruechten der neuen Strategie zaehlt "Harvard Spotlight", ein Zusatzprodukt zu Windows-basierten Praesentations- Tools wie Harvard Graphics, Powerpoint oder Freelance. Spotlight unterstuetzt Referenten waehrend einer Praesentation, indem es am Bildschirm die Oeffnung von bis zu sieben Fenstern erlaubt, in denen die naechsten Charts abgebildet sind. Waehrend sich das Auditorium mit dem einen, an die Wand geworfenen Bild beschaeftigt, kann der Redner spontan einzelne Bilder oder die komplette Vortragsreihe aendern.

Nicht nur mit marktgaengiger Praesentationssoftware, sondern auch mit dem Spreadsheet Excel soll das ab August lieferbare Tool "Chartpro" zusammenarbeiten. Mit dem Werkzeug lassen sich unter anderem dreidimensionale grafische Entwuerfe erstellen. SPC hat das Produkt von einem Softwarehaus in Lizenz genommen und benutzerfreundlicher gestaltet.

Hoffnungen setzt SPC aber vor allem in die neue Version 3.0 von Harvard Graphics fuer Windows, die noch in diesem Sommer herauskommen soll. Interessanteste Neuerung ist der "Advisor Design Checker", mit dem Anwender einzelne Charts oder komplette Praesentationen ueberpruefen koennen. Um einen Abgleich zu ermoeglichen, wurden Richtlinien von Praesentationsexperten in die Software aufgenommen. Darueber hinaus wird es einen "Five Minute Coach" geben, mit dem Neueinsteiger in kurzer Zeit die Erstellung von Praesentationsgrafiken erlernen koennen.