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Adam Bosworth, Google: "Entwickler müssen sich ändern"

14.09.2005
"Es gibt kein Universalrezept, um erfolgreich Software zu entwickeln", resümierte der Chefentwickler von Google.

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - "Es gibt kein Universalrezept, um erfolgreich Software zu entwickeln", resümierte Adam Bosworth, Chefentwickler bei Google, anlässlich der Dreamforce 05, der zentralen Kunden- und Entwicklerkonferenz des CRM-on-Demand-Anbieters Salesforce.com. Nach Einschätzung des ehemaligen Microsoft- und Bea-Mitarbeiters stehe die Art und Weise wie Software entwickelt wird vor einschneidenden Veränderungen. Entwickler müssten sich darauf einstellen oder sie würden von der Bildfläche verschwinden.

Für die Entwickler werde es künftig vornehmlich darum gehen, auf ihre Kunden zu hören und zügig auf deren Wünsche zu reagieren, so Bosbach. Die Tage, in denen Entwickler jahrelang abgeschottet von der Außenwelt großartige Visionen entwickelt und dann versucht haben, die Anwender davon zu überzeugen, dass sie genau das bräuchten, seien vorbei. Heute forderten die Kunden konkrete Anwendungsobjekte, die sich schnell implementieren und modifizieren lassen. Monolithische Applikationsblöcke, die lange Entwicklungs- und Implementierungszeit benötigten, seien nicht mehr gefragt.

Aus diesem Grund seien auch Unternehmen wie Google oder Salesforce.com zunächst mit konkreten Anwendungen auf den Markt gekommen, erläutert der Entwickler. Erst in einem zweiten Schritt habe man Schnittstellen entwickelt, um die Vision einer weiter ausgreifenden Plattform zu verwirklichen. "Entwicklungsfirmen können Visionen haben, aber sie sollten nicht zu sehr davon besessen sein." (ba)