Keine Abap-Kenntnisse nötig

Actaworks macht R/3-BW zum Warehouse-Allrounder

28.05.1999
MÜNCHEN (CW) - Die Acta GmbH aus Zwingenberg meldet die Zertifizierung von "Actaworks" für das "Business-Warehouse-BAPI" von R/3. Damit können operationale Daten aus R/3 und aus Nicht-SAP-Quellen in das Data-Warehouse der Walldorfer geladen werden.

Bei Actaworks 3.0 handelt es sich um ein Tool, mit dem sich Informationen aus ERP-Systemen wie Peoplesoft und R/3 sowie aus anderen Quellen extrahieren und transformieren lassen, um damit ein Enterprise-Data-Warehouse beziehungsweise Data-Marts zu erstellen. Im Fall von SAP positioniert der Anbieter seine Lösung als Erweiterung des R/3-eigenen Data-Warehouse-Moduls Business Warehouse (BW). Dieses habe derzeit noch Schwächen, wenn es um das Lesen von R/3-fremden Quellen geht. Doch auch innerhalb einer R/3-Umgebung können nicht alle Informationen im BW, das im Prinzip aus einem vorgefertigten Set von Abap-Programmen besteht, verarbeitet werden. Zu Problemen kommt es spätestens dann, wenn Anwender über Abap spezifische Erweiterungen ihrer betriebswirtschaftlichen Standardsoftware vorgenommen haben.

Hier liegt eines der Einsatzgebiete von Actaworks. Das Werkzeug greift über SAP GUI und Remote Function Calls auf die R/3-Informationen zu und generiert daraus "optimierten" Abap/4-Code für das BW. Dieser Zugriff über den Applikations-Layer anstatt über die Datenbankebene erlaubt es, auch Informationen aus den Pool- und Cluster-Tabellen einzubeziehen, ohne SAP-Know-how über Tabellendefinitionen zu benötigen. Selbst bei einem Release-Wechsel und Änderungen im Data Dictionary von R/3 sollen keine manuellen Anpassungen erforderlich sein, da der neue Code automatisch erzeugt wird. Die Extraktion kann auch über den R/3-Scheduler erfolgen.

Daten aus Nicht-SAP-Systemen wie Oracle, SQL Server, Informix und Sybase werden über SQL-Statements angesprochen und via BW-BAPI in das Data-Warehouse geladen. Weitere Zugriffsmöglichkeiten kommen über ODBC - Excel-Tabellen, IMS-Datenbanken und R/2-Informationen werden als Flatfiles extrahiert.

Die Performance für eine Decision-Support-Analyse erreicht Acta über mehrere Verfahren. Zum einen findet die für eine Abfrage benötigte Verknüpfung von Tabellen über entsprechende Aufrufe bereits auf dem Applikations- beziehungsweise Datenbank-Server statt. Das Ergebnis wird dann zur Weiterverarbeitung in Actaworks geladen, wobei man von inkrementeller Extraktion spricht, also nur geänderte Informationen transformiert werden. Außerdem ist eine Parallelverarbeitung möglich, bei der mehrere Lese- und Ladevorgänge gleichzeitig erfolgen. Hier werden die von den jeweiligen Datenbanksystemen angebotenen Mechanismen unterstützt.

Die Regeln für die Datenüberführung und Transformation, die Beschreibung der SAP- und Nicht-SAP-Quellen sowie der Aufbau des Data-Warehouse sind in einem Metadata Repository hinterlegt. Dort gibt es auch Administrationswerkzeuge, um Statistiken über Ladezeiten zu erstellen beziehungsweise Extrak- tions- und Transformationsvorgänge zu analysieren.