ACS: Steigende Einnahmen, rückläufiger Gewinn

10.08.2006
Der Outsourcing-Anbieter setzt trotz hoher Kosten weiter auf Wachstum.

Wie im dritten Quartal ist der Gewinn von Afiliated Computer Systems (ACS) auch in den letzten drei Monaten des Geschäftsjahres trotz steigender Einnahmen zurückgegangen: Wegen hoher Kosten und Belastungen sank der Nettoprofit um 22 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 86,9 Millionen Dollar. Vor allem die Integration des HRO-Anbieters Mellon (Human Resources Outsourcing) sowie die Entwicklung einer HR-Plattform und neue Rechenzentren gingen ins Geld.

Der Umsatz stieg dagegen um 14 Prozent auf 1,38 Milliarden Dollar und übertraf damit die Erwartungen der Analysten, die mit 1,37 Milliarden Dollar gerechnet hatten. Besonders gut lief das Geschäft mit Firmenkunden: Es legte um 26 Prozent auf 827 Millionen Dollar zu. Dafür erhöhten sich die Einnahmen aus dem Behördengeschäft nur unwesentlich von 554 Millionen auf 556 Millionen Dollar. Insgesamt verbuchte Outsourcing-Spezialist ein Auftragsvolumen in Höhe von 542 Millionen Dollar. Davon entfielen 72 Prozent auf BPO-Deals (Business Process Outsourcing) und 28 Prozent auf IT-Auslagerungsabkommen.

Aufs Gesamtjahr gerechnet kletterte der Umsatz um 23 Prozent auf 5,35 Milliarden Dollar. Dieses Wachstum ist allerdings zu großen Teilen auf Akquisitionen zurückzuführen. Nach Angaben von CEO (Chief Executive Officer) Mark King wird ACS künftig keinen Jahresausblick mehr geben. Von den Buchungen in Höhe von 2,8 Milliarden Dollar entfielen 73 Prozent auf das Firmenkundengeschäft und 27 Prozent auf Behörden. Der Anteil der BPO-Aufträge lag auch im Gesamtjahr bei 72 Prozent. Der Nettogewinn belief sich auf 362 Millionen Dollar.

Sogar einige HRO-Deals, ein Bereich, in dem es traditionell schwer ist, nennenswerte Gewinne zu erzielen, waren nach Beginn der Übergangsphase profitabel, erklärte King. Bei einem Vertrag über fünf bis sieben Jahre seien Verluste in den ersten 12 bis 18 Monaten normal, da die Übernahme der Lohn- und Gehaltsabrechnungen und die doppelten Personalkosten hohe Ausgaben verursachten. Danach komme es darauf an, inwieweit der Anbieter in der Lage sei, die operativen Kosten des Deals zu senken und auf diese Weise in die Gewinnzone zu gelangen. Dies sei ACS in den einigen Fällen gelungen.

Der Firmenchef kündigte an, dass sein Unternehmen auch künftig nach strategisch sinnvollen Übernahmeobjekten Ausschau halten werde - speziell in den Bereichen HRO, Systemintegration und Healthcare. (sp)