ACS: Akquisitionsgespäche überraschend abgebrochen

18.01.2006
Die Übernahmeverhandlungen zwischen Affiliated Computer Services (ACS) und einem Konsortium aus verschiedenen Private-Equity-Firmen wurden ergebnislos beendet.

Den Abbruch der Gespräche teilte der Outsourcing-Spezialist ohne Angabe von Gründen mit. Die Führungsmannschaft hatte die Übernahme durch die Investmentgruppe als eine Möglichkeit erachtet, den Unternehmenswert zu steigern. Eine Alternative skizzierte der BPO-Anbieter (Business Process Outsourcing) Mitte vergangenen Jahres in einer Mitteilung an die Aktionäre. Sie sieht eine Kapitalerhöhung vor. Beide Pläne, so das Unternehmen, werden derzeit nicht weiter verfolgt.

Die Hintergründe der gescheiterten Verhandlungen sind unklar. Zeitungsberichten zufolge, hatten Insider eigentlich am vergangenen Montag eine Einigung erwartet, die der Öffentlichkeit am Dienstag mitgeteilt werden sollte. Dem Nachrichtendienst Reuters zufolge waren die Private-Equity-Firmen Texas Pacific Group, Blackstone Group und Silver Lake Partners Verhandlungspartner von ACS, die New York Times zählte darüber hinaus Providence Equity dazu, ein Investment-Ableger von Goldman Sachs. Bain Capital soll bereits zuvor von den Verhandlungen zurückgetreten sein. Angeblich haben die Firmen für eine Übernahme rund acht Milliarden Dollar geboten. Der Börsenwert von ACS belief sich zuletzt auf knapp sieben Milliarden Dollar.

Damit scheitert innerhalb weniger Monate der zweite Versuch von Anlagefirmen, einen Outsourcing-Spezialisten zu übernehmen. Im November vergangenen Jahres trat der Rüstungskonzern Lockheed Martin von seinen Plänen zurück, zusammen mit den drei Private-Equity-Firmen Warburg Pincus, Texas Pacific Group und Blackstone Group den IT-Dienstleister CSC (Computer Science Corp.) zu schlucken. Das Vorhaben sahen eine Zerschlagung von CSC vor, denn Lockheed zeigte nur Interesse am großen Behördengeschäft. Die Übernahmemeldungen um CSC verstummten jedoch nur kurzzeitig. Derzeit laufen US-amerikanischen Presseberichten zufolge Akquisitionsgespräche zwischen HP und CSC. Mit im Boot ist erneut die Private-Equity-Firma Blackstone. (jha)