Untersuchung

Acht Prozent aller Apps im Android Market sind Malware

22.07.2011
Smartphone-Apps erfreuen sich großer Beliebtheit. Doch die Erweiterungsfähigkeit der Taschencomputer schafft auch Probleme. Insbesondere Android gilt unter Experten als unsicher, weil Google seinen Android Market kaum kontrolliert.

Das Sicherheitsunternehmen Dasient hat 10.000 Apps für Android auf ihr Verhalten überprüft und fand heraus, dass mehr als 8 Prozent von ihnen ohne Zustimmung des Nutzers persönliche Daten ins Internet übertragen. Diese Anwendungen sind nach Meinung der Experten mit Schadsoftware zu vergleichen.

Die Masse der als Malware eingestufen Programme ist vergleichsweise harmlos. Am häufigsten werden unter anderem die IMEI abgefragt, eine 15-stellige Seriennummer, die das Telefon eindeutig identifiziert. Auch die IMSI, eine ebenfalls 15-stellige Nummer, mit der die SIM-Karte im Mobilfunknetz identifiziert wird, übertragen viele Apps ohne Zustimmung des Besitzers. Elf der untersuchten Programme verschickten aber auch ungefragt SMS an die gesamte Kontaktliste.

Die Gefahr durch Schadsoftware wird in den nächsten Jahren stark steigen, ist sich der Security-Anbieter Trusteer sicher. Das Unternehmen prognostiziert, dass spätestens in zwei Jahren 5,6 Prozent aller Android-Smartphones mit Finanz-Malware und Trojanern infiziert ist. Smartphones werden für Kriminelle immer interessanter, weil deren Nutzer auch Finanzgeschäfte mehr und mehr über ihr Telefon abwickeln, so der Entwickler von Sicherheitslösungen.

Speziell Android sei gefährdet, weil es im Unterschied zu anderen Plattformen keine effektive Kontrolle im Android Market gibt. "Man kann Anwendungen, die man dort lädt, nicht immer vertrauen”, erklärt Trusteer-CEO Mickey Boodaei. Die Aussage wird durch Skandale aus der Vergangenheit bestätigt. Google musste zuletzt im März 2011 aus dem Android Market 50 Anwendungen löschen, die mit dem Trojaner DroidDream infiziert waren.

powered by AreaMobile