ACG - Mit Risiken verbunden (12.07.02)

15.07.2002
Von Stephan Hornung
Die Aktie des Chiphändlers ACG leidet trotz der guten Performance unter der miesen Marktstimmung. Außerdem droht aufgrund der geringen Marktkapitalisierung ein Rauswur aus dem Nemax-50.

Nach Bekanntgabe der vorläufigen Halbjahresergebnisse setzte sich der rapide Kursverfall beim Chiphändler CE Consumer Electronic fort. Das Unternehmen, welches wir vor einigen Monaten zum Verkauf stellten, verzeichnete neben einem deutlichen Umsatzrückgang infolge von Wertberichtigungen auch hohe Verluste. Grund genug, sich deshalb den ebenfalls im Nemax-50 gelisteten Wettbewerber ACG genauer anzuschauen. ACG spezialisierte sich früher auf den Bereich Chipkarten, expandierte durch unzählige Übernahmen aber auch in die Segmente Chips und elektronische Bauelemente. Da in der Halbleiterbranche noch keine grundlegende Besserung in Sicht ist, könnte es bei beiden Unternehmen noch zu weiteren Umsatzrückgängen kommen. Infolge von

Kursrückgängen von jeweils deutlich über 90 Prozent ist deren Marktkapitalisierung mittlerweile aber recht gering. So ist ACG derzeit noch mit 30 Millionen Euro bewertet, verfügt aber noch über ein Eigenkapital von fast 130 Millionen Euro bei einer Eigenkapitalquote von 69 Prozent. Vom Eigenkapital sollte vorsichtshalber allerdings noch der komplette Geschäftswert aus den zahlreichen Übernahmen in Höhe von 61,8 Millionen Euro abgezogen werden. Aber selbst dann verbliebe noch ein Eigenkapital, das die derzeitige Marktkapitalisierung um das Doppelte übersteigt. Aufgrund der negativen Branchenstimmung und einem möglichen Rauswurf aus dem Nemax-50 (aufgrund der geringen Marktkapitalisierung) raten wir dem Anleger, vor dem Einstieg jedoch erst eine Kursstabilisierung abzuwarten.

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