Accenture hat im dritten Quartal erneut von der positiven Entwicklung des Outsourcing- und Beratungsmarkts profitiert. Insgesamt kletterte der Umsatz in dem Ende Mai abgelaufenen Dreimonatszeitraum um 15 Prozent auf 5,08 Milliarden Dollar.
Dabei entfielen 3,08 Milliarden Dollar auf das Consulting- und zwei Milliarden Dollar auf das Outsourcing-Geschäft. Die größten Zuwächse erzielte der IT-Dienstleister im Asien-Pazifik-Raum (um 44 Prozent auf 318 Millionen Dollar) sowie in der Emea-Region (Europa, Mittlerer Osten und Afrika). Hier stiegen die Gesamteinnahmen um 19 Prozent auf 2,07 Milliarden Dollar.
Insgesamt verbuchte Accenture im dritten Quartal Aufträge in Höhe von 6,22 Milliarden Dollar: 3,5 Milliarden Dollar für neue Beratungsprojekte und 2,72 Milliarden Dollar für Outsourcing-Deals. Für das Gesamtjahr rechnet der Branchenriese mit Aufträgen in Höhe von 22 Milliarden bis 24 Milliarden Dollar. Die unerwartet hohe Nachfrage nach Consulting-Leistungen erinnert an vergangene Zeiten, in denen Accenture den Löwenanteil seines Umsatzes mit Beratung erzielte.
Der SOA-Hype (Service-oriented Architecture) dürfte dabei auch einen Einfluss haben. Allerdings ist nicht nachweisbar, wie viel Geschäft die großen IT-Serviceanbieter tatsächlich in diesem Bereich machen. Nach den Worten von CEO Bill Green befindet sich SOA noch in einem recht frühen Adoptionsstadium: "Alle großen Anwenderunternehmen haben zumindest ihren Zeh im Wasser, aber nur wenigen steht es bis zu den Knien." Dementsprechend habe Accenture einerseits viele, andererseits nur kleine SOA-Projekte. Für die nächsten 18 Monate erwartet der Firmenchef hier allerdings erhebliche Zuwächse.
Der Nettogewinn stieg dagegen nur leicht von 324,3 Millionen auf 345,4 Millionen Dollar. Trotzdem erhöhte Accenture die Prognose für das Ergebnis pro Aktie für das Gesamtjahr auf 1,94 bis 1,96 Dollar (zuvor: 1,88 bis 1,93 Dollar pro Aktie). Auch hinsichtlich der künftigen Umsatzentwicklung gibt sich der IT-Serviceanbieter optimistisch: Die Einnahmen im vierten Quartal sollen zwischen 4,8 Milliarden und fünf Milliarden Dollar liegen. Analysten rechnen dagegen mit 4,66 Milliarden Dollar.
Die Offshore-Resourcen will Accenture weiter ausbauen. Laut CEO Green soll die Belegschaft in Indien bis zum Ende des Geschäftsjahres auf 35.000 ausgebaut werden. Damit läge Accenture auf Platz zwei direkt hinter IBM, was die Zahl der auf dem Subkontinent beschäftigten Mitarbeiter betrifft. Im gleichen Zeitraum will Green zudem seine Belegschaft auf den Philippinen auf insgesamt 11.000 erhöhen. (sp)