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Abtrünnige Italiener vermiesen Realtech-Ergebnis

15.02.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Exodus führender Mitarbeiter (samt Kunden) bei der italienischen Landesgesellschaft (Computerwoche.de berichtete) hat deutliche Spuren in der Jahresbilanz der Realtech AG hinterlassen. Nach vorläufigen Berechnungen weitete der Walldorfer SAP-Dienstleister seinen Nettoverlust gegenüber 2003 von 300.000 auf 1,8 Millionen Euro oder 35 Cent pro Aktie aus. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) drehte von plus 1,7 Millionen auf minus 300.000 Euro.

Gleichzeitig schrumpfte der Umsatz um 13 Prozent auf 47,1 Millionen Euro. Dabei konnte Realtech seine Einnahmen mit Softwarelösungen um 15 Prozent auf 9,8 Millionen Euro steigern. Die Erlöse der wesentlich wichtigeren Consulting-Sparte fielen dagegen um 18 Prozent auf 37,3 Millionen Euro. Die Entwicklung kam für Realtech nicht unerwartet: Bereits Ende März 2004 hatte das Unternehmen angekündigt, dass die "unschöne Situation" bei der - mit einem Umsatzanteil von 40 Prozent - wichtigsten Tochter Realtech Italia konzernweit zu einem Einnahmenrückgang um zehn bis 15 Prozent gegenüber 2003 führen werde. Gleichzeitig würden davon auch Marge und Ergebnis beeinträchtigt. So erwartete der IT-Dienstleister bereits damals nur noch ein ausgeglichenes Ebit-Ergebnis sowie einen Nettoverlust. (mb)