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Abschreibung verpatzt Web.de-Ergebnis

21.10.2004

Die Web.de AG hat im dritten Quartal 2004 ihren positiven Geschäftsverlauf fortgesetzt und Umsatz sowie operativen Gewinn gesteigert. Unter dem Strich führte jedoch eine unerwartete Wertberichtigung auf ein US-Investment zu einem deutlichen Verlust.

Wie der Karlsruher Portalbetreiber bekannt gab, stieg der Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 8,3 Millionen auf 10,8 Millionen Euro. Dabei konnte Web.de die Einnahmen mit digitalen Bezahldiensten, von 3,5 Millionen auf 6,5 Millionen Euro erhöhen. Das Portalgeschäft wuchs um 13 Prozent auf drei Millionen Euro.

Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) verbesserte sich gleichzeitig um 100.000 auf 900.000 Euro. Netto hatte das im TecDax notierte Unternehmen allerdings einen Fehlbetrag von 3,6 Millionen Euro zu beklagen, nachdem im dritten Quartal 2003 noch ein Überschuss von 100.000 Euro erzielt worden war. Schuld an dem Debakel war eine einmalige Wertberichtigung in Höhe von 3,9 Millionen Euro auf eine Minderheitsbeteiligung an der VoIPGroup Inc. aus Miami, teilte Web.de mit. Die Karlsruher waren im Jahr 2000 mit sechs Prozent bei der US-Company eingestiegen, um Know-how im Bereich Internet-Telefonie zu erhalten. Nach umfangreichem Wissenstransfer habe sich die Company jedoch inzwischen strategisch deutlich anders als ausgerichtet, begründete Web.de die Abschreibung. Ohne diesen Einmaleffekt wäre der Nettogewinn auf 300.000 Euro gestiegen.

Im Gesamtjahr 2004 rechnet das Unternehmen mit einem 35 bis 40 Prozent höheren Umsatz als die im Vorjahr erwirtschafteten 32,8 Millionen Euro. Gleichzeitig erwartet Web.de nun nur noch einen Pro-Forma-Gewinn. Zuvor hatte der zweitgrößte deutsche Portalbetreiber nach T-Online einen steigenden Nettoüberschuss in Aussicht gestellt. (mb)