Scrum

Abschied von der Hierarchie

12.05.2012
Von 
Lothar Lochmaier arbeitet als Freier Fach- und Wirtschaftsjournalist in Berlin. Er hat sich neben Energiethemen vor allem auf den Bereich Informationstechnologie im Bankensektor spezialisiert.

Mister Spex: Die Scrum-Einführung hat sich bezahlt gemacht

Thilo Hardt, IT-Chef von Spex, einem Online-Shop für Markenbrillen, erläutert, was er sich von Scrum verspricht.

CW: Welche Strategien setzen Sie ein, um das Arbeiten in den zwangsläufig immer mehr verteilten und dezentral organisierten Teams erfolgreich zu bewältigen?

Thilo Hardt, Spex: "Die Mitarbeiter profitieren von einer selbst bestimmten Arbeitsweise mit Eigenverantwortung und ohne klassische hierarchische Strukturen."
Thilo Hardt, Spex: "Die Mitarbeiter profitieren von einer selbst bestimmten Arbeitsweise mit Eigenverantwortung und ohne klassische hierarchische Strukturen."
Foto: Privat

HARDT: Aufgrund des schnellen Wachstums in den ersten Jahren war die Priorisierung bei der Softwareentwicklung unerlässlich. Bei der agilen Projekt-Management-Methode Scrum ist genau dies die Grundlage. Also stellten wir auf diese Methode um. Software lässt sich so in kurzen Intervallen liefern, wodurch sich die Planbarkeit und die Erwartungen deutlich verbessern.

CW: Welche Kosten-Nutzen-Bilanz bietet die agile Softwareentwicklung denn grundsätzlich?

HARDT: Nach einer relativ aufwändigen Einführungsphase, bei der wir mit einer externen Beratung zusammengearbeitet haben, hat sich die Einführung der Methode schnell bezahlt gemacht. Wir planen jetzt zuverlässig sechs bis zwölf Monate im Voraus, wohingegen es vorher nur für wenige Wochen verlässlich möglich war.

CW: Wie profitieren Mitarbeiter, Partner und Kunden vom projektorientierten Arbeiten jenseits der klassischen Hierarchien?

HARDT: Die Mitarbeiter profitieren von einer selbst bestimmten Arbeitsweise mit Eigenverantwortung und ohne klassische hierarchische Strukturen. Die Entwickler arbeiten nicht auf ein finales Resultat am Ende eines langen Entwicklungszeitraums hin, sondern stellen in kurzen Abständen Resultate vor, was sowohl für den Entwickler als auch für den Auftraggeber zufriedenstellend ist.