Abloesung des Mainframes in Planung Schweppes-Produzent frischt IT mit Client-Server-Technik auf

19.05.1995

SAN MATEO (IDG) - Die US-Niederlassung des britischen Getraenkeherstellers Cadbury Schweppes Plc. erwaegt, sich von ihrer Grossrechner-DV zu verabschieden. Kuerzlich musste bereits das Decision Support System (DSS) auf Client-Server-Technik umgestellt werden, weil der Mainframe nicht mehr in der Lage war, in einer vertretbaren Zeit Informationen ueber die stetig wachsende Produktpalette zu liefern.

Das Problem bei Schweppes USA war, dass die bisherige Datenverarbeitung das Mainframe-basierte DSS-System erst etwa drei Wochen nach den zugrundeliegenden Geschaeftsvorfaellen mit Daten fuettern konnte. Die Manager in dem saisonal stark schwankenden Geschaeft sind jedoch auf rasche Informationen angewiesen, um rechtzeitig die richtige Menge etwa an Sirup zu ordern. Solche Bestellungen mussten vor der Client-Server-Einfuehrung immer haeufiger ohne genaue Faktenkenntnis getroffen werden, weil das System die Daten noch nicht anbieten konnte. Hinzu kam, dass die Manager ihre Informationen nicht in einer fuer sie sinnvollen Aufschluesselung bekamen.

Um diesem Zustand ein Ende zu bereiten, wurde das rund zwei Millionen Dollar teure "Concord"-Projekt aufgelegt. Ziel war die Verlagerung des DSS auf ein mit einer Oracle-Datenbank ausgestattetes Unix-Server-System. Als Clients werden inzwischen Windows-PCs und Laptops von Compaq eingesetzt. Zur Auswertung der Informationen verwendet Schweppes den "Data Server Analyser" von IRI Software, Waltham, Massachusetts. Fuer die eingeschraenkteren Anforderungen in den Filialen wurde ein Visual-Basic-Programm erstellt, das es erlaubt, Abfuellmengen, Verkaufszahlen, Marketing- Budgets und zusaetzliche zentrale Finanzdaten abzurufen.

Mit dieser Loesung wurde nicht nur der zeitliche Engpass bei der Entscheidungsfindung behoben, sondern auch ein Kulturwandel eingeleitet. So hat sich das bei Schweppes bislang kaum benutzte E-Mail-System zu einem wichtigen Informationsmedium entwickelt. Das gilt vor allem, seit es um Lotus Notes erweitert wurde. Nun ist es moeglich, sich vom zentralen Oracle-Server Daten auf den Desktop zu laden, die auch das neue DSS bisher nicht liefert.