Microsoft kaufte Lizenz für Emulator

Abkommen mit Insigna schafft freie Bahn zu der ARC-Plattform

27.09.1991

MÜNCHEN (CW) - Microsoft unternimmt erste Schritte, um MS-DOS- beziehungsweise Windows-Anwendern das Advanced Computing Environment (ACE) schmackhaft zu machen. So jedenfalls läßt sich ein Lizenzabkommen interpretieren, das der Softwareriese kürzlich mit dem in Sunnyvale/Kalifornien, in Andover/Massachusetts und in High Wycombe/England ansässigen Software-Anbieter Insigna Solutions Inc. getroffen hat.

Dieses Abkommen berechtigt Microsoft, eine von Insigna entwickelte Emulationssoftware in künftige Software-Entwicklungen zu integrieren. Der Insigna-Emulator bildet die 286-Prozessoren von Intel softwaretechnisch nach, wodurch MS-DOS-Software auch auf Nicht-Intel-Prozessoren ablauffähig würde.

Wie aus der deutschen Zentrale des Betriebssystem Herstellers in München-Unterschleißheim verlautet, hat Microsoft dabei vor allem eine Portierung auf die RISC-Prozessoren von Mips Computer Systems im Auge. Auf den Mips CPUs basiert nämlich die sogenannte Advanced-RISC-Computing-(ARC-)Plattform, die - neben den x86-Prozessoren von Intel - eines der beiden Hardware-Standbeine des "Advanced Computing Environment" (ACE) bilden soll.

Zwar haben sich die unter der ACE-Flagge angetretenen Anbieter lediglich für zwei Betriebssystem-Umgebungen entschieden, nämlich "Windows NT" auf der Basis von OS/2 sowie "Open Desktop" auf der Grundlage des SCO-Unix, doch wird wohl auch MS-DOS dank des Insigna-Emulators demnächst auf beiden ACE-Plattformen ablauffähig sein.