Kommentar/

Abgespeckte Router bergen Gefahren

06.09.1996

Die Hersteller der neuesten Generationen von Switches treiben ein gefährliches Spiel. Zwar stellen ihre Geräte die Funktionalität herkömmlicher Switches deutlich in den Schatten, doch im Vergleich zu leistungsfähigen Routern, gegen die sie positioniert werden, könnten sich die Newcomer als tickende Zeitbomben entpuppen.

Nähert man sich den jüngsten Kreationen der Anbieter aus der Sichtweise der heutigen Switching-Technik, dann beeindrucken die Geräte, die auf OSI-Ebene 3 arbeiten. Sie kombinieren die Schnelligkeit dedizierter Leitungen mit der Intelligenz von Routern. Im Vergleich mit klassischen Routern schneiden die Switches jedoch weit weniger günstig ab. Zwar treffen Layer-3- Switches Wegeentscheidungen ebenso wie Router anhand höherer Protokolladressen - sie kontrollieren aber nicht die anhängende Prüfsumme.

Bei erhöhtem Datenaufkommen im Netz steigt gewöhnlich die Rate der mit Fehlern behafteten Pakete. Diese werden von den Switches ungeprüft durch die Netzinstallation geschleust. Erst der Adressat stellt den Fehler fest und fordert die wiederholte Übertragung des Paketes an. Zu dem hohen Datenaufkommen gesellen sich also zweimalig angeforderte Frames - das Netz droht bei derartiger Überlast zu kollabieren. Bleibt zu hoffen, daß die neue Switching- Generation zumindest billiger als heutige Router angeboten wird.