Aber weniger Aufmerksamkeit für NC

Aber weniger Aufmerksamkeit für NC Oracle setzt auf Java in allen Produktkategorien

24.04.1998

Unter dem Slogan "300 Percent Java" stellt der Datenbankprimus seine Pläne für die ausgedehnte Nutzung der Sun-Technologie vor.Gemeint war damit, daß auf allen drei Stufen der Web-Architektur Java zum Einsatz kommen soll: auf dem Client, auf dem Applikations-Server und in der Datenbank.

Verbunden war das Java-Bekenntnis mit einer Reihe von Produktankündigungen.Für "Oracle 8.1" soll eine eigene Virtual Machine (VM) entwickelt werden, die sich durch besonders geringe Speicheranforderungen hervortut.Die Datenbank kann damit nicht nur Stored Procedures in Form von Java-Programmen ausführen, vorgesehen ist zudem die Unterstützung von Suns Komponentenmodell Enterprise Javabeans.Oracle will für die Programmierung von Java-Anwendungen, die innerhalb der Datenbank ablaufen, ein eigenes Java Software Developers Kit anbieten.

Auf der Anwendungsebene stellte Oracle die Version 4.0 des "Application Server for the Enterprise" vor.Er soll Ende des Jahres auf den Markt kommen und die Anwendungen als Corba-Objekte und Enterprise Javabeans aufnehmen können.Den bisherigen Ausführungen des Produkts war nur mäßiger Verkaufserfolg beschieden.Die zuständige Managerin führte dies auf die Preisgestaltung zurück.Oracle rückte deshalb von der Abrechnung pro CPU ab und verlangt zukünftig rund 200 Dollar pro Arbeitsplatz.

Datenbankverwaltung über Browser

Eine Reihe von Neuheiten präsentierte das Softwarehaus auch bei Tools.Die Version des "Enterprise Manager 2.0" soll die vollständige Verwaltung der hauseigenen Datenbank aus einem Java-fähigen Browser erlauben.Das Administrationswerkzeug soll in der zweiten Jahreshälfte verfügbar sein. Anläßlich der Veranstaltung freigegeben wurde der auf Borlands "Jbuilder" basierende "Oracle Appbuilder for Java" sowie die "Jdeveloper Suite 1.0".Sie enthält neben dem Appbuilder den Applikations-Server und die Oracle-8-Datenbank.Einer Überarbeitung unterzogen werden Developer/2000 und das Modellierwerkzeug Designer/2000.Der Oracle-Boß stilisierte seine Firma aufgrund ihrer Tools-Strategie zum führenden Anbieter in diesem Bereich.

Analysten mochten sich dem freilich nicht anschließen und sahen die verheißenen Features von Designer/2000 als Wiederverwertung des fehlgeschlagenen "Sedona"-Projekts.Die von Oracle ausgerufene neue Offenheit wollte Anne Thomas von der Seybold Group auch nicht ganz glauben.Sie gestand dem Softwarehaus zwar Fortschritte in dieser Hinsicht zu, ging aber davon aus, daß auch zukünftig Oracle-Tools am besten mit Oracle-Produkten zusammenarbeiten werden.