SATIRE

Aber bitte mit Kreide

15.01.1993

Trauerweins Liste der guten Vorsaetze fuer 1993 ist kurz: Keine Polemik! Kuerzer gehts nicht. Aber auch nicht schwieriger. Sagt man etwas ueber die Situation der europaeischen Computerindustrie: Polemik! Untersucht man die Rolle, die SAP im Softwaremarkt spielt: Polemik! Ermittelt man in Sachen "Synergy at work" bei SNI, und teilt man die Ergebnisse mit: Polemik! Jedes geschriebene Wort ueber IBM: Polemik! Man sieht schon, dass Trauerwein nicht den Hauch einer Chance hat, seinem Keine-Polemik-Vorsatz treu zu bleiben. Einziger Ausweg: Man laesst die IBM sprechen. Sebastian ist gerettet. In den "IBM Nachrichten", Dezember 1992, 42. Jahrgang, beantwortet Hans- Olaf Henkel, Vorsitzender der Geschaeftsfuehrung der IBM Deutschland, unter anderem die Frage nach den Massnahmen, die das IBM-Geschaeft wieder in die Gewinnzone bringen sollen. Dazu Henkel: "... wir werden weltweit weiterhin Aufwand reduzieren und Personal abbauen." Welche Auswirkungen das fuer die Kunden habe, wurde Henkel weiter gefragt. Die Antwort beruhigt Trauerwein: "Fuer unsere Kunden aendert sich an deren Schnittstelle zur IBM gar nichts. Insgesamt profitieren unsere Kunden ... von der neuen Struktur: Die Unterstuetzung wird spezifischer und vielfaeltiger." Dem ist, findet Sebastian, nichts hinzuzufuegen.