850 Mitarbeiter produzieren Steuereinheiten in neuem Werk: Hannover hat an IBM wieder Freude

22.06.1979

HANNOVER (vwd) - Die niedersächsische Landeshauptstadt Hannover hat am größten Computer-Konzern der Welt wieder Freude. Am 31. Mai hat die deutsche Tochter, die IBM Deutschland GmbH (Stuttgart), das neue IBM-Werk Hannover im Stadtteil Bemerode in Gegenwart zahlreicher Prominenz aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung offiziell eingeweiht. IBM produziert in dem neuen Werk und in den Betriebsteilen in Rethen, Laatzen und Vahrenwald mit insgesamt rund 850 Mitarbeitern Steuereinheiten für Plattenspeichersysteme, Stromversorgungsgeräte, monolithische Speicher sowie Magnetplatten-Speicher. Der Neubau wurde für rund 34 Millionen Mark auf einem 20 Hektar großen Grundstück errichtet, das IBM 1974 von der Stadt Hannover erworben hatte. Ursprünglich war an einen Produktionsbeginn schon 1976 gedacht.

Die Fertigung von Stromversorgungsgeräten und Schaltkarten für monolithische Speicher war im August 1970 in Rethen in gemieteten Räumen aufgenommen worden. 1971 hatte sich der Bau eines großen Zweigwerks IBM auf dem Gelände der damaligen Pferderennbahn an der Bult unter spektakulären Umständen zerschlagen. Die Stadt Hannover hatte das Gelände schon geräumt, als IBM gleichsam aus heiterem Himmel einen Rückzieher machte und den Schritt mit technologischen Gesichtspunkten begründete. Das Grundstück an der Bult hatte IBM zurückgegeben und dabei auf die Rückerstattung des Kaufpreises von gut 20 Millionen Mark verzichtet. Danach blieb es lange unklar, ob IBM sich weiter in Hannover engagiert. Heute arbeitet das Werk Hannover mit über 1000 Lieferanten zusammen, von denen etwa 150 in Niedersachsen ansässig sind.