Trends im Personalmanagement

8 HR-Themen, die Sie nicht ignorieren dürfen

04.04.2018
Von 
Thomas Reppa arbeitet seit über 20 Jahren als Konzepter und Berater in der Digitalwirtschaft. Mit seiner eigenen Firma für Beratung und Software-Entwicklung, Reppa.net, setzt er auf Lösungen, die sowohl Managern als auch dem Mitarbeiter einen echten Mehrwert bringen und Spaß machen. Als QRC zertifizierter Teamcoach und versierter UX-Designer weiß er, wie beides in Einklang umgesetzt werden kann. Als Co-Founder und Geschäftsführer der Cloud Software CoffeeCup hat er speziell KMU und wie diese die HR- und Projektmanagement vereinen können, im Blick.
Personalführung und -organisation sind große Themen in Unternehmen jeder Größe. Lesen Sie, welche acht Themen laut Bundesverband der Personalmanager (BPM) 2018 auf alle Unternehmen zukommen.
Auch die HR sollte immer auf dem neuesten Stand der Technik sein, Digitalkompetenzen aufbauen und den eigenen Bereich modernisieren.
Auch die HR sollte immer auf dem neuesten Stand der Technik sein, Digitalkompetenzen aufbauen und den eigenen Bereich modernisieren.
Foto: tulpahn - shutterstock.com

Arbeitsorganisation 4.0

Teamwork is key: Der BMP stellte fest, dass die Organisation der Zukunft mehr denn je auf Kollaboration aufbaue, weswegen Aspekte wie Hierarchien, Führung oder Aufgabenverteilung grundlegend überdacht werden müssten. Besonders der Einsatz von freien oder ortsfernen Mitarbeitern fordert solche Überlegungen. Dennoch gibt es hier bereits Lösungen: Modelle wie Agilität, Design Thinking oder Holacracy bieten gute Ansätze für eine moderne Arbeitsorganisation.

New Work

Unser Lieblingsthema New Work wurde auch von der BPM aufgegriffen. Auch der Verband erkannte die Notwendigkeit, über dieses Thema zu sprechen. Man müsse als Arbeitgeber auch auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter hören. Und das unabhängig von der Unternehmensgröße, von der kleinen Klitsche bis zum großen Konzern. Angebote wie Home Office, Jobsharing oder Sabbaticals gehören hier unbedingt dazu. Freilich braucht es hierfür auch einen gesetzlichen Rahmen - eine Aufgabe, der sich unsere neue Regierung unbedingt widmen sollte.

Datenschutz und Datenauswertung

Ein viel diskutierter Punkt. Am 25. Mai verstreicht die Übergangsfrist für die Implementierung der neuen europäischen Datenschutz-Grundverordung. Diese beschäftigt sich mit dem Speichern und der Verarbeitung von Mitarbeiter- und Kundendaten. Solch ein Gesetz wird auch allerhöchste Zeit, da durch die neuen Technologien immer mehr personenbezogene Daten zur Verfügung stehen. Freilich müssen Mitarbeiter wissen, was mit ihren Daten geschieht.

Gender Diversity

Ein vertrauenswürdiges Unternehmen ist ein transparentes Unternehmen, so der BPM. Deswegen müsse auch die Gleichstellung in den Unternehmen gefördert und die Gehaltslücke zwischen Männern und Frauen geschlossen werden. Das neue Entgelttransparenzgesetz sei deswegen eine Chance für alle Unternehmen.

Digitale Weiterbildung

Damit Deutschland als Wirtschaftsstandort weiterhin attraktiv bleibt, muss auch künftig in Bildung, vor allem aber digitale Bildung investiert werden. Deswegen sollten sich die HR-Manager von Unternehmen um gute Weiterbildung der Mitarbeiter kümmern. Dazu gehört unter anderem, in Echtzeit zu lernen. Mitarbeiter sollen also direkt am Arbeitsplatz mit Neuerungen konfrontiert werden und sich so darauf einstellen können. Als wesentliche Ansätze bezeichnet das BPM etwa das sogenannte lebenslange Lernen, individuelle Weiterbildungsangebote und Blendet-Learning-Angebote.

Mitbestimmung und Mitarbeiterbeteiligung

Mit der Änderung von Hierarchien und anderen Strukturen entwickeln sich auch die Lösungen der Mitarbeitervertretungen. Deswegen sollten sich HR-Abteilungen aktiv mit einer Modernisierung etwa von Betriebsräten beschäftigen. Auch ein Betriebsrat könne mit agilen Methoden funktionieren.

Zudem sollten Personaler auch Programme zur Mitarbeiterbeteiligung ausarbeiten. Dies könnte sich in Aktienbeteiligungen oder Bonusauszahlungen äußern. Diese würden laut BPM das Gemeinschaftsgefühl sowie die Leistungsbereitschaft von Mitarbeitern steigern.

Modernes Recruiting

Unser Arbeitsmarkt entwickelt sich immer mehr zum Bewerbermarkt. So schätzt der BPM, dass auch der Wettbewerb um die besten Köpfe immer härter werden wird. Recruiter sollten sich deswegen eher als Dienstleister und die Kandidaten als Kunden sehen. Daher müsse es grundlegende Änderungen im Bewerbungsprozess geben: Im Sinne des sogenannten Recruitainment werde der Prozess für die Bewerber so angenehm wie möglich oder gar als Erlebnis gestaltet. Zudem solle die HR-Abteilung stets an der Arbeitgebermarke feilen, unscheinbarer Potentiale besser erkannt und gefördert und Talentpools aufgebaut werden.

Automatisierung

Die Digitalisierung birgt gerade für HR-Abteilungen viele Chancen. Große Firmen profitieren etwa vom Einsatz von HR-spezifischen Chatbots, welche die häufigsten Mitarbeiter- und Bewerberfragen direkt beantworten können. Business-Intelligence-Programme geben Mitarbeitern einen direkten Einblick in ihre digitale Personalakte. Dennoch gilt gerade für die Personaler: Wenn Sie von den Mitarbeitern eine Change-Mentalität einfordern, dann sollten sie diese auch vorleben. Deswegen sollte auch HR immer auf dem neuesten Stand der Technik sein, Digitalkompetenzen aufbauen und den eigenen Bereich modernisieren.