Test Audio

7 Heimkino-Lautsprecher im Vergleichstest

12.01.2012
Von Eugen  Schmitz

Top-Sound fürs Heimkino: Plätze 4-7

Platz 7: JBL - Studio 190 / 120 / 130 / 150 Sub

JBL - Studio 190 / 120 / 130 / 150 Sub
JBL - Studio 190 / 120 / 130 / 150 Sub
Foto: JBL

Die JBL Studio 190 sind nicht symmetrisch aufgebaut. Doch anstatt die Anordnung der Lautsprechersysteme auf der Schallwand spiegelbildlich auszulegen, sind die Boxen für links und rechts gleich. Deshalb kommen von der linken Box etwas mehr Höhen beim Hörer an als vom rechten Lautsprecher. Der Hochtöner ist im Center wie bei einer Standbox eingebaut. Da dieser Lautsprecher aber liegt, erfolgt die Abstrahlung etwas gerichtet, was die Ortbarkeit verschlechtert. Für optimalen Klang musste der Center angewinkelt werden. Die JBL-Frontlautsprecher betonten Höhen und Bässe, es fehlte an Feinzeichnung. Stimmen klangen leicht blechern, Musik allgemein eher etwas zu aggressiv. Der Subwoofer reichte zwar tief hinab, klang aber etwas zu weich und unpräzise.

Positiv: Tiefer Bass
Negativ: Subwoofer etwas unpräzise. Etwas aggressiver Klang. Lautsprecherklemmen nicht CE-/IEC-konform.
Testnote: befriedigend 2,74 Preisurteil: preiswert Preis: (Preisempfehlung des Herstellers) 1745 Euro

Platz 6: KEF - T105 System

KEF - T105 System
KEF - T105 System
Foto: KEF

Das Lautsprecher-Set KEF T105 besteht aus fünf identischen Satelliten-Lautsprechern und einem Subwoofer. Die Satelliten sind ohne Fuß knapp vier Zentimeter tief und damit auch ideal für die Wandmontage geeignet. Entsprechende Halterungen gehören zum Lieferumfang. Die Satelliten decken nicht den gesamten Frequenzbereich ab, die Einstellung für den AV-Receiver muss daher „small“ lauten. Damit der Subwoofer gut mit den Satelliten zusammen spielte, musste der Pegelregler auf „+12 db“ stehen. Dann klang es, zumindest in kleineren Räumen, sehr lebendig. Das KEF-System zeichnete Höhen und Mitten ungemein fein, akkurat und verfärbungsfrei. Aufgrund des Aufbaus strahlen die Boxen aber sehr gerichtet ab. Deshalb klang es nur auf Achse vor den Lautsprechern gut.

Positiv: Sehr detaillierte Mitten und Höhen. Sehr platzsparender Aufbau. Wandhalterungen mitgeliefert.
Negativ: Sehr gerichtete Abstrahlung. Frontboxen reichen nicht tief genug herab.
Testnote: befriedigend 2,61 Preisurteil: sehr günstig Preis: (Preisempfehlung des Herstellers) 1299 Euro

Platz 5: Lautsprecher-Teufel - LT 5 „5.1-Set L“

Teufel - LT 5 „5.1-Set L“
Teufel - LT 5 „5.1-Set L“
Foto: Teufel

Das Teufel LT 5 „5.1-Set L“ besteht aus einem wuchtigen, immerhin 60 cm hohen Subwoofer, einem flachen Center und vier hohen, schlanken Säulen, die sich dezent im Wohnzimmer unterbringen lassen. Allerdings ist es recht mühsam, die Lautsprecherkabel anzuschließen, da sich die Anschlüsse am Boden unterhalb des Standfußes befinden. Bei Musik lieferten die Teufel-Lautsprecher Bässe, Mitten und Höhen recht ausgeglichen, wenn auch nicht in perfekter Harmonie: Stimmen wirkten etwas vordergründig, Instrumente etwas aggressiv. Im Heimkino-Betrieb trumpften die Teufel-Lautsprecher mit blitzsauberer Ortung, guter Räumlichkeit und hoher Sprachverständlichkeit auf. Dazu donnerten staubtrockene, abgrundtiefe brachiale Bässe – für Action-Filme ein absolutes Spaß-System.

Positiv: Hohe Sprachverständlichkeit. Präzise Raumabbildung. Sehr wuchtiger, tiefer Bass.
Negativ: Leicht aggressive Mitten. Lautsprecherkabel-Anschluss mühsam und fummelig.
Testnote: gut 2,30 Preisurteil: noch preiswert Preis: (Preisempfehlung des Herstellers) 2199 Euro

Platz 4: Yamaha - NS-F500 / NS-C500 / NS-B500 / NS-AW500

Yamaha - NS-F500 / NS-C500 / NS-B500 / NS-AW500
Yamaha - NS-F500 / NS-C500 / NS-B500 / NS-AW500
Foto: Yamaha

Die Lautsprecher der Yamaha NS-500-Serie sind in aufwendiger, tadelloser Qualität gefertigt. Mit den weißen Membranen in schwarzglänzender Front sind sie absolute Hingucker. Einziger Kritikpunkt: Die Anschlussklemmen sind nicht isoliert, entsprechen also nicht den CE- und IEC-Sicherheitsvorschriften. Weniger hatte das Labor zu meckern: Kein anderer Lautsprecher im Test strahlte derart ausgewogen auch zu den Seiten ab. Musik klang dynamisch, lebendig, neutral und ausgewogen – mit ausgezeichneter Räumlichkeit. Im Heimkino-Betrieb zeigten nur die Surround-Boxen leichte Schwächen bei der Feinzeichnung und im Grundtonbereich. Sprachverständlichkeit und Abbildung waren top. Und der Subwoofer ging selbst bei wuchtigen Heimkinoton-Explosionen nicht in die Knie.

Positiv: Sehr lebendig bei Pop- und Rockmusik sowie Action-Kino. Sehr gute Räumlichkeit. Sehr gute Verarbeitung.
Negativ: Lautsprecherklemmen nicht CE-/IEC-konform
Testnote: gut 2,08 Preisurteil: noch preiswert Preis: (Preisempfehlung des Herstellers) 2469 Euro

Die besten Sound-Anlagen fürs Heimkino: Platz 1 bis 3

Platz 3: Elac - FS 68.2 / CC 61.2 / FS 68.2 / Sub 2030

Elac - FS 68.2 / CC 61.2 / FS 68.2 / Sub 2030
Elac - FS 68.2 / CC 61.2 / FS 68.2 / Sub 2030
Foto: Elac

Wer hinter die Frontbespannung der Elac-60er-Serie blickt, wird vergeblich nach den üblichen Schrauben suchen. Unsichtbare Magnete halten die Abdeckung auf der Hochglanz-Front, auch die Lautsprecher sind verdeckt montiert. Das wirkt todschick. Kleines Manko: Die Muttern der Anschlussklemmen sind etwas schwer zu greifen. Mit Musik klang das Elac-Set sehr homogen und natürlich. Ortbarkeit und Räumlichkeit waren sehr gut. Auch im Heimkino-Betrieb ließen sich Klangeffekte präzise orten. Männerstimmen klangen über den Center nicht ganz so kraftvoll wie über die vier Standlautsprecher, die Verständlichkeit von Dialogen war aber sehr gut. Die Kraft des Subwoofers reichte in normalen Wohnräumen für durchaus derbe Bassattacken. In großen Räumen ging ihm aber etwas die Puste aus.

Positiv: Sehr guter, ausgewogener Klang. Hohe Sprachverständlichkeit. Präzise Raumabbildung.
Negativ: Center klingt im Brustton etwas schwach
Testnote: gut 1,93 Preisurteil: noch preiswert Preis: (Preisempfehlung des Herstellers) 2714 Euro

Platz 2: Nubert - nuBox 681 / CS-411 / DS-301 / AW-911

Nubert - nuBox 681 / CS-411 / DS-301 / AW-911
Nubert - nuBox 681 / CS-411 / DS-301 / AW-911
Foto: Nubert

Nubert-Boxen kommen direkt vom Hersteller ins Haus: bei einem Gewicht von 34 kg pro Frontlautsprecher praktisch. Da die Möglichkeit entfällt, die Lautsprecher vorher zur Probe zu hören, kann man sie bei Nichtgefallen innerhalb eines Monats zurückgeben. Zur Ausstattung gehören Kippschalter am Anschlussfeld, mit denen sich die Hochton- und Basswiedergabe betonen oder reduzieren lässt. Die Surround-Lautsprecher sind Dipole: Sie strahlen den Klang nach vorne und nach hinten ab. Allerdings lieferten sie gelegentlich etwas wenig Druck. Sonst gab es nichts auszusetzen: Die nuBoxen boten feinste Details, natürliche Stimmen, hohe Sprachverständlichkeit und beeindruckenden Raumklang. Sie füllten mit wuchtigen, abgrundtiefen Bässen auch große Räume – einfach toll!

Positiv: Sehr homogene und detailreiche Mitten- und Hochton-Wiedergabe. Sehr gute Räumlichkeit. Sehr kraftvoller, tiefer Bass.
Negativ:-
Testnote: gut 1,82 Preisurteil: sehr günstig Preis: (Preisempfehlung des Herstellers) 1914 Euro

Platz 1: Canton - GLE 490.2 / GLE 455.2 / GLE 430.2 / Sub 12

Canton - GLE 490.2 / GLE 455.2 / GLE 430.2 / Sub 12
Canton - GLE 490.2 / GLE 455.2 / GLE 430.2 / Sub 12
Foto: Canton

Cantons GLE-Serie ist sauber verarbeitet. Statt der üblichen Frontbespannung aus Gewebe schützt ein abnehmbares Metallgitter die Lautsprecherchassis. Die Anschlussklemmen sind wertig und solide. Die getrennte Ansteuerung von Hoch-/Mittelton- und Bassbereich (Bi-Amping) ist nicht möglich. Die Front-Lautsprecher GLE 490.2 sind zwar etwas kleiner als die Standboxen der Konkurrenz, ihr Bass reichte aber tiefer hinab. Dazu war das Canton-Set bei der Verstärkerleistung genügsamer als die anderen Testteilnehmer. Diese Systeme brauchten etwas mehr Dampf, um die gleiche Lautstärke zu erzeugen. Ebenfalls Top: der Subwoofer. Kein anderer Tieftöner konnte lauter oder tiefer als der Canton Sub 12 aufspielen. Auch im Hörraum bewies das Canton-Set seine Qualitäten. Ob kleine Effekte wie ein leises Blätterrauschen oder große Rundum-Massenszenen: Die GLE-Boxen platzierten jedes akustische Ereignis an die richtige Stelle. Standen Action-Filme auf dem Spielplan, demonstrierte der Sub 12 seine brachiale Bassgewalt. Explosionen krachten mit brutaler Wucht und ließen den Hörraum erbeben. Bei Musik kehrten die Canton-Lautsprecher je nach Bedarf und Musikstil ihre spielfreudige, feinsinnige oder auch zurückhaltende Art heraus. Alles klang sehr ausgewogen und präzise. Differenzierung und Feinzeichnung fanden sich bei rockigen Titeln ebenso wie bei instrumentaler oder klassischer Musik. Die heftigen Bässe moderner Elektromusik schüttelte der Canton-Subwoofer auch bei sehr hohen Lautstärken locker aus dem Ärmel.

Positiv: Sehr homogene und detailreiche Mitten- und Hochton-Wiedergabe. Sehr gute Räumlichkeit. Sehr straffer, tiefer Bass.
Negativ:-
Testnote: gut 1,75 Preisurteil: günstig Preis: (Preisempfehlung des Herstellers) 2244 Euro

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation PC-Welt.