64-Bit-CPU und Datenbanken fuer Parallelverarbeitung IBMs neuer Power-PC-Chip soll in SM-Prozessorknoten arbeiten

16.09.1994

MUENCHEN (CW) - Die Power Parallel Systems Division der IBM wird auf dem Weg zur "Power-3"-Architektur einen Zwischenschritt einlegen und Prozessorknoten anbieten, die mit der Power-PC-CPU "620"

arbeiten werden.

Big Blue wird den 620-Chip fuer verschiedene Rechnerklassen verwenden. Neben den zukuenftigen Workstations der RS/6000-Klasse soll der 64-Bit-Prozessor auch die Midrange-Rechner vom Typ AS/400 betreiben.

Als juengstes Einsatzgebiet macht der britische Branchendienst "Computergram" symmetrische Multiprozessorknoten aus, die fuer SP2- Maschinen gedacht sind. Derzeit arbeiten diese Rechner mit Chips auf Basis der Power-2-Architektur.

Die Prozessorknoten mit Power-PC-620-Chips werden nicht vor Ende naechsten Jahres oder Anfang 1996 angeboten werden. Unklar ist, ob bereits die ersten Konfigurationen das 64-Bit-Design der CPU ausnutzen werden. IBM macht das abhaengig davon, ob bis dahin ein entsprechendes Betriebssystem fuer SP2-Rechner zur Verfuegung steht. Anwender haetten dann die Moeglichkeit, ihre Software fuer den 64- Bit-Chip zu rekompilieren. In jedem Fall sollen die Prozessorknoten aber 32-Bit-Software benutzen koennen. Power- Parallel-Rechner verarbeiten oberhalb der eigenen parallelisierten Systemsoftware auch AIX-Versionen.

Ueber den zukuenftigen Power-3-Chip - Codename "Power-PC 630" - ist derzeit von IBM nur wenig zu erfahren. Man weiss nur, dass es sich um eine Zwei-Chip-Implementierung handeln wird, wenn, wann auch immer, die Power Parallel Systems Division SP-Systeme mit dieser CPU vorstellen wird.

Als grossen Abnehmer konnte sich die IBM durch ein Abkommen im Mai dieses Jahres die Hitachi Data Systems Inc. sichern: Die Japaner verpflichteten sich damals in einem globalen Abkommen auch zur Uebernahme von Power-Parallel-Rechnern auf OEM-Basis, wie "Computergram" schreibt. Allerdings, so das Blatt weiter, lege Hitachi derzeit keine besonderen Aktivitaeten an den Tag, um diese IBM-Produkte unter eigenem Namen in Japan zu vermarkten.

Die IBM-Verkaufsmannschaft hat entsprechende Umsatzzahlen allerdings schon in ihrem Forecast verbucht und wird die ersten SP2-Rechner noch in diesem Jahr ins Land der aufgehenden Sonne liefern.