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60 Prozent der Deutschen für ein Verbot von Killerspielen

10.01.2007
Der politische und rechtliche Druck auf die Spieler von Ego-Shootern steigt mit jeder Umfrage.

Nach Amokläufen an Schulen befürworten fast zwei Drittel der Deutschen einer Meinungsumfrage zufolge ein Verbot so genannter Killerspiele. 60 Prozent vertreten diese Ansicht, wie aus einer repräsentativen Untersuchung des Instituts für Demoskopie in Allensbach hervorgeht, die am Mittwoch veröffentlicht wurde. 34 Prozent halten jedoch ein Verbot für unsinnig und wirkungslos, weil sich solche Spiele ohne weiteres aus dem Internet herunterladen lassen. Während sich Experten uneinig sind, welchen Einfluss brutale Darstellungen in den Medien auf das Verhalten von Jugendlichen haben, halten viele Bürger vereinzelte Gewalttaten für symptomatisch. Mit 48 Prozent glaubt fast jeder zweite Deutsche, unter jungen Leuten sei die Gewaltbereitschaft weit verbreitet. 44 Prozent meinen dagegen, es handele sich wie beim Amoklauf an einer Realschule im westfälischen Emsdetten um einen gestörten Einzeltäter.

Zwei Drittel (65 Prozent) der Befragten plädierten dafür, Gewaltdarstellungen im Fernsehen, auf Video und in Computerspielen zu untersagen, 22 Prozent lehnen ein derartiges Verbot ab. Am ehesten dagegen sind junge Menschen im Alter von 16 bis 29 Jahre in Westdeutschland. 47 Prozent dieser Altersgruppe halten nichts von einem Verbot. Im Osten sind es 23 Prozent. Befragt wurden 2.077 Bundesbürger ab 16 Jahren in der Zeit vom 1. bis zum 12. Dezember 2006. Erst vor kurzem hatte Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber angekündigt, Killerspiele mit Hilfe einer Bundesratsinitiative verbieten lassen zu wollen. (dpa/ajf)