In über 5000 Metern Höhe

5G-Empfang am Mount Everest

05.05.2020
Von Jérémie Kaiser
Zwei chinesische Mobilfunk-Provider errichten 5G-Masten am höchsten Berg der Welt auf über 5000 Metern Höhe.

Am 29. Mai 1953 bewältigten der Neuseeländer Edmund Hillary und der Sherpa Tenzing Norgay als erste Menschen den Mount Everest, damals auch der „dritte Pol“ genannt (neben dem Nord- und dem Südpol). Die Nachricht, dass der 8848 Meter hohe Berg durch ein Mitglied des Commonwealth bezwungen sei, erreichte die Briten am Tag der Krönung von Queen Elizabeth II am 2. Juni 1953. Ihre Freude war groß, da sie schon den Wettlauf um den Nord- und Südpol verloren hatten. Edmund Hillary (nach dem auch die Felsstufe im Gipfelgrat benannt wurde: „Hillary Step“) wurde zum Ritter geschlagen. Der Sherpa Tenzing Norgay erhielt für seine Leistung nur einen Orden.

5G-Empfang am Mount Everest
5G-Empfang am Mount Everest
Foto: Daniel Prudek / Shutterstock.com

Seit dieser Meisterleistung hat es viele Bergsteiger zum Mount Everest gezogen, darunter auch Reinhold Messner, der alle 14 Achttausender bestieg und zusammen mit Peter Habeler den Gipfel als Erste ohne zusätzlichen Sauerstoff erreichten (1980 sogar als Erster im Alleingang, wieder ohne künstlichen Sauerstoff). 1975 bestieg die Japanerin Junko Tabei als erste Frau den Mount Everest. 2001 stand Erik Weihenmayer als erster Blinder auf dem Berg. Das Zeitfenster mit günstigen Wetterbedingungen für einen Gipfelsturm geht von Ende April bis Ende Mai. Im Jahr 2019 bestiegen in diesem Zeitraum 885 Menschen den höchsten Berg der Welt. Vielleicht hat es ja auch der Yeti geschafft.

5G-Empfang am Mount Everest

Wie der Spiegel berichtet, hat es nun sogar die 5G-Technologie auf den Berg geschafft. Am Samstag teilten der chinesische Telekommunikationskonzern Huawei und der Mobilfunkbetreiber China Mobile mit, dass auf der Nordseite des Berges auf über 5000 Metern Höhe drei 5G-Sendemasten errichtet worden seien. Hierfür seien 25 Kilometer Glasfaserkabel verlegt worden. Durch den Anschluss an das Netz seien Bergsteiger und Wissenschaftler nicht mehr an die schweren und teuren Satellitentelefone gebunden und können die Internetdienste auch mit leichter Ausrüstung nutzen. Sogar ein Youtube-Livestream sei möglich. Die Masten seien jedoch nicht für eine permanente Nutzung gedacht, sondern vorrangig für die neue Vermessung des Mount Everest und sollen noch in diesem Jahr wieder abgebaut werden. (PC-Welt)