58 Prozent der installierten PCs haben 8 MB RAM Die 486-CPU bleibt in Europa auch 1995 der Prozessor der Wahl

22.09.1995

MUENCHEN (CW) - Der Bedarf an Prozessorleistung, Hauptspeicher- und Festplattenkapazitaet waechst. Die Mehrzahl der in Europa bei Unternehmen oder Behoerden installierten PCs enthalten allerdings einen Hauptspeicher mit nur 4 oder 8 MB; Rechner mit einem 486- Prozessor bleiben auch 1995 die populaerste Plattform.

Zu diesem Ergebnis kommen zwei Studien des Marktforschungsinstituts Computer Intelligence Europe (CIE). Die Aussagen stuetzen sich auf Interviews mit europaeischen IT-Managern im Maerz und Mai dieses Jahres. Schlechte Voraussetzungen also fuer Microsoft und sein neues Betriebssystem Windows 95. Zwar soll es auch mit einem 386-PC und 4 MB RAM lauffaehig sein, aber selbst Microsoft empfiehlt eine Hauptspeichergroesse von 8 MB.

250000 PCs an 3500 europaeischen Standorten untersuchten die Marktforscher von CIE. 58 Prozent dieser Rechner verfuegen ueber 8 MB, 26 Prozent ueber 4 MB Hauptspeicher und nur zehn Prozent arbeiten mit 16 MB oder mehr, die restlichen sechs Prozent enthalten 12 MB. Deutsche und britische IT-Manager spendieren ihren Anwendern bis zu dreimal soviel PC-Memory wie die Kollegen in anderen europaeischen Laendern: 15 Prozent der deutschen und 13 Prozent der britischen PCs entsprechen mit 16 MB RAM den Windows- 95-Anforderungen. In Italien (drei Prozent), Frankreich (vier Prozent) und Spanien (sieben Prozent) besteht Nachholbedarf.

Die CIE-Forscher fanden ausserdem, dass Unternehmen ab 500 Mitarbeitern ihre Rechner besser ausruesten, obwohl auch dort mehrheitlich (63 Prozent) 8-MB-RAM-PCs stehen. Die Betrachtung der Industriezweige zeigte, dass im Ausbildungs- und Finanzsektor die staerksten Rechner stehen: 27 (Ausbildung) beziehungsweise 21 (Finanzbereich) Prozent der PCs haben 16 MB. Schlusslichter bilden das produzierende Gewerbe und die Transportunternehmen, wo nur sechs Prozent aller Rechner mit dieser Hauptspeichergroesse aufwarten. In Behoerden (sieben Prozent) sieht es nicht viel besser aus.

Ein etwas anderes Bild der europaeischen PC-Landschaft ergibt sich bei der Betrachtung der fuer 1995 geplanten Rechenpower. Danach wollen die befragten 2424 IT-Verantwortlichen in diesem Jahr mehrheitlich 486-Rechner anschaffen, die Power-PC-Plattform spielt praktisch keine Rolle. In Deutschland ist immerhin bei 31 Prozent der Befragten der Pentium die Plattform der Wahl, gefolgt von Spanien mit 25 und Frankreich mit 22 Prozent. Kleinere Unternehmen mit weniger als 100 Mitarbeitern setzen bei Neuanschaffungen in diesem Jahr eher auf die Pentium-Power (22 Prozent der Befragten) als Grossunternehmen (16 Prozent).