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HP entlässt in Deutschland 1500 Mitarbeiter

13.09.2005
Der Konzern will hierzulande bis Ende 2006 oder Anfang 2007 rund 17 Prozent der 9000-köpfigen Belegschaft auf die Straße schicken.

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Hans-Ulrich Holdenried, Vorsitzender der Geschäftsführung von Hewlett-Packard GmbH (HP), kündigte an, dass in Deutschland 1500 der insgesamt rund 9000 Mitarbeiter bis Ende 2006 oder Anfang 2007 entlassen werden.

In einer Telefonkonferenz heute Mittag hatte Holdenried gesagt, diese Zahl entspreche rund 17 Prozent der Belegschaft hierzulande. Betroffen sind alle Geschäftsbereiche und alle Funktionen in unterschiedlicher Weise, sagte Holdenried. Abteilungen, die starken Kundenbezug haben, stehen allerdings weniger zur Disposition als so genannte Backoffice-Funktionen. Von Entlassung bedroht sind Mitarbeiter, die in Deutschland für HP Deutschland arbeiten, aber auch solche, die hierzulande für HP Europa und für HP weltweit tätig sind.

Mit dem Betriebsrat stehe man im Dialog. Es seien, so Holdenried weiter, noch keine Entscheidungen zu einzelnen Standorten getroffen worden. Es müssten alle Optionen geprüft werden, insofern sei es auch möglich, komplette Standorte zu schließen. Insgesamt hat HP 20 Niederlassungen inklusive solcher, die auf den ehemaligen Thyssen-Krupp-IT-Dienstleister Triaton entfallen. HP hatte Triaton vergangenes Jahr gekauft.

HP hatte nach der Fusion mit Compaq im Jahr 2002 hierzulande zunächst rund 7500 Angestellte. Im Zuge von Restrukturierungsmaßnahmen wurde diese Zahl im Lauf der Zeit bereits auf etwa 6500 reduziert. Nach der Übernahme von Triaton wechselten zirka 2000 Mitarbeiter zu HP. Allerdings ist Triaton momentan immer noch rechtlich eigenständig, wird aber in den Berechnungen der Mitarbeiterzahl von HP schon mitgezählt.

Der europäische Betriebsrat war bereits vergangene Woche über die genaue Zahl der Entlassungen informiert worden. Danach wird in Frankreich die Belegschaft um rund 26 Prozent reduziert. Das entspricht etwa 1240 Jobs. Die für HP zuständige Gewerkschaft CFE-CGC hatte daraufhin zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen. In Grenoble kamen etwa 300 Mitarbeiter diesem Aufruf nach. Dieser französischer Standort ist bei insgesamt 2100 Mitarbeitern mit rund 500 Entlassungen stark betroffen.

Die drei großen europäischen Länderorganisationen Großbritannien, Frankreich und Deutschland wurden unterschiedlich von den Entlassungen getroffen: In Großbritannien müssen rund 950 HP-Mitarbeiter gehen, in Frankreich verlieren 1240 Angestellte ihren Job, in Deutschland werden 1500 HP-Beschäftigte entlassen. HP-Deutschlandchef Holdenried bestritt, dass die Zahl der in den Ländern zu Entlassenden mit den jeweiligen Umsatzzahlen korrespondieren würde. (jm)