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Musikindustrie setzt Apple unter Druck

29.08.2005
Die Allianz zwischen Apple und der Musikindustrie zeigt erste Risse. Die Labels wollen kräftiger als bislang an dem neuen Geschäftsmodell mitverdienen.

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Allianz zwischen Apple und der Musikindustrie zeigt erste Risse. Die Labels rechnen es dem Computerhersteller zwar hoch an, dass er einen Markt für legale Musik-Downloads etabliert hat. Doch nun möchten sie kräftiger als bislang an dem neuen Geschäftsmodell mitverdienen. Presseberichten zufolge halten einige Plattenfirmen den Pauschalpreis von 99 Cent je Song, 70 Cent davon erhalten die Labels, für zu niedrig. Mindestens zwei der vier großen Musikkonzerne fordern deshalb eine Preiserhöhung auf 1,49 Dollar. Ältere Stücke können dafür im Gegenzug deutlich billiger angeboten werden.

Kritiker einer Preiserhöhung befürchten, dass ein solcher Schritt illegale Tauschbörsen wiederbeleben könnte, zumal sich das Online-Bezahlmodell noch nicht ausreichend etabliert habe. Bislang aber kann iTunes-Betreiber Apple mit einem Marktanteil von weltweit mehr als 75 Prozent noch die Preise für legale Musik-Downloads diktieren - weitgehend zumindest. Als das Unternehmen Anfang August seinen iTunes-Store in Japan öffnete, waren keine Lieder von Sony BMG Music Entertainment und der Warner Music Group zu finden, da diese die nötigen Lizenzen verweigert hatten. (mb)