Erfolg wirkt anziehend

27.07.2005
Von 
Ingrid Weidner arbeitet als freie Journalistin in München.
SAP und Microsoft zählen wirtschaftlich und bei ihren Mitarbeitern zu den beliebtesten Unternehmen. Was sie anders machen erläuterten SAP-Vorstand Claus Heinrich und der Personalchef von Microsoft Deutschland, Rom de Vries.

Hier lesen Sie ...

  • wie viele neue Mitarbeiter SAP und Microsoft engagieren wollen;

  • wie die Personalpolitik aussieht;

  • was die beiden Konzerne von Bewerbern erwarten;

  • wie Mitarbeiter beurteilt und gefördert werden.

Die Basis für unsere Attraktivität als Arbeitgeber ist der Erfolg. Jeder möchte gerne bei den Gewinnern sein.", steckt Claus Heinrich, Arbeitsdirektor und Mitglied des Vorstands von SAP, einen Eckpunkt seiner Personalarbeit ab. "Wir planen in Drei- bis Fünfjahresrhythmen, wie viele neue Mitarbeiter wir einstellen möchten. Allerdings passen wir diese Zahlen immer wieder an die aktuelle Marktlage an." In diesem Jahr möchte das Unternehmen in Walldorf 600 zusätzliche Mitarbeiter engagieren, in Bangalore, Indien, sollen rund 1000 neue Entwickler dazukommen. Dort wächst das Unternehmen überproportional und verdoppelt seine Mitarbeiterzahl.

Claus Heinrich, SAP: "Wir sehen Mitarbeiter nicht nur als Ressource, die man  je nach gesamtwirtschaft-licher Lage verschieben kann."

SAP befindet sich weiter auf Wachstumskurs. Im Gegensatz zu anderen weltweit agierenden Konzernen streicht der Hersteller in Deutschland keine Jobs. "Wir betreiben kein Outsourcing", betont Heinrich: "In absoluten Zahlen gesehen ist das Wachstum in Deutschland größer als in Indien." Mit Hilfe der indischen Kollegen ließen sich auch in Deutschland Arbeitsplätze sichern. Gut ausgebildete Bewerber stehen in Bangalore Schlange, für den Softwareriesen zu arbeiten. Während hierzulande nur einige hundert Informatiker jährlich die Hochschulen verlassen, sind es in Indien mehr als 30 000 mit einer akademischen Ausbildung in Computer Science. SAP erhält deshalb in manchen Jahren 100 000 Bewerbungen.

Microsoft beschäftigt weltweit rund 60000 Mitarbeiter, in Deutschland sind es zirka 1800 Angestellte. "Wir sind in der Vergangenheit sehr stark gewachsen und haben nicht immer genau planen können; inzwischen läuft unser Recruitment stabiler, wir planen langfristiger. In diesem Jahr wollen wir 100 bis 120 neue Mitarbeiter einstellen, in den kommenden Jahren rechnen wir mit einem ähnlichen Wachstum", erläutert Rom de Vries, Personalchef von Microsoft Deutschland.