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Capgemini baut Nordamerika-Geschäft um

06.05.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - IT-Dienstleister Capgemini hat die bereits seit längerem erwartete Umstrukturierung seiner Geschäftseinheit in Nordamerika angekündigt. Dem Umbau sollten ersten Angaben zufolge 19 Niederlassungen und rund 200 der insgesamt etwa 9000 Stellen zum Opfer fallen. Die Franzosen versprechen sich davon Einsparungen von etwa 125 Millionen Euro jährlich. Nachdem die Einheit in den vergangenen drei Jahren kontinuierlich rote Zahlen geschrieben hat, sucht man mit der Umstrukturierung den Weg zurück in die Profitabilität. Bereits in der zweiten Jahreshälfte könnte die Nordamerikasparte wieder schwarze Zahlen schreiben, so die Hoffnungen des Dienstleisters. 2006 soll der Umschwung den Vorgaben zufolge endgültig geschafft sein.

Die Kosteneinsparungen seien absolut notwendig, um das Geschäft profitabel zu machen, erläuterte Pierre Danon, Chief Operating Officer und Executive Chairman der Nordamerika-Sparte von Capgemini. Mit der Restrukturierung und dem Stellenabbau, von dem auch rund 25 Prozent der Vice Presidents in Nordamerika betroffen sind, wolle man wieder näher an die Kunden rücken und die Geschäftsabwicklung effizienter machen. Künftig seien zehn Geschäftsführer selbst für ihre Personalpolitik und das Pricing ihrer Verträge verantwortlich.

Francois Dauriat, Senior Analyst von Ovum, nannte die Pläne des Dienstleisters überzeugend. So seien die Kosten für die Umstrukturierung durch den Verkauf der Medizin-Sparte in Nordamerika an Accenture bereits gedeckt, so dass keine weiteren Belastungen für die Bilanz des Service-Anbieters zu befürchten seien.

Der in Paris ansässige IT-Dienstleister wies für das erste Quartal 2005 einen Umsatz in Höhe von 1,71 Milliarden Euro aus. Im vergleichbaren Vorjahresquartal standen 1,48 Milliarden Euro zu Buche. Allerdings fiel der Auftragsbestand im zurückliegenden Quartal im Jahresvergleich um 13 Prozent auf 1,44 Milliarden Euro. Zum Ergebnis machten die Verantwortlichen keine Angaben. (ba)